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Lörrach Uli Nodler prägt seit 40 Jahren den Lokalsport im Verlagshaus Jaumann

Marco Fraune
Uli Nodler Foto: Grant Hubbs

Der Leiter des OV-Regionalsports ist weiter mit Leidenschaft im Einsatz.

Fußballplätze, Hallenturniere, Wettkampfstätten und viele weitere Orte, wo der Sport gelebt und erlebt wird: Hier fühlt sich Uli Nodler wohl, hält Augen und Ohren offen. Und das Gesehene und Erlebte bringt der Lörracher seit jungen Jahren auf den Punkt, bereitet es lesenswert auf und lebt die Leidenschaft Sportberichterstattung trotz unzähliger Wochenenddienste und noch mehr Überstunden – wie schon zu Beginn seiner journalistischen Laufbahn. In dieser Woche kann der Leiter der Regionalsportredaktion des Verlagshauses Jaumann sein 40. Dienstjubiläum feiern.

Die Verlagsspitze ehrt

Tief beeindruckt, mit welcher Kompetenz und Kundenorientierung Uli Nodler den Lokalsport zu der führenden Sportmedienquelle im Landkreis Lörrach gebracht hat und hält, zeigten sich bei einer Würdigung der Verdienste sowohl Verleger Dr. Hansjörg Jaumann als auch Geschäftsführer Martin Pförtner. „Sie identifizieren sich voll und ganz mit Ihrer Oberbadischen mit einem außerordentlichen Einsatz, was Ihnen nur gelingt, weil Ihnen die Arbeit auch viel Freude bereitet.“ Zugleich wurde dabei das notwendige Gespür und ein Netzwerk hervorgehoben, das der Jubilar besitze, um die Leser bestens über die Lokalsportbelange zu informieren. „Wir können uns keinen besseren Sportredakteur vorstellen, der nicht nur vom Verlag, sondern von allen möglichen Vereinen und Institutionen hochgeschätzt ist.“

Die Versuchung

Entdeckt wurde der heute 68-Jährige von Matthias Preuß im Alter von 19 Jahren, zu der Zeit, als noch Ulrich Bohn als zuständiger Sportredakteur im Verlagshaus tätig war. Die Irrungen des ersten von ihm wahrgenommenen Sporttermins für unsere Zeitung sollten eine absolute Ausnahme bleiben, als Nodler eine halbe Stunde lang in Friedlingen nach dem Fußballplatz suchte. Einige Jahrzehnte später dürfte er mit verbundenen Augen jede Sportstätte finden.

Eigentlich wollte der Lörracher HTG-Schüler nach den ersten journalistischen Gehversuchen den Weg in Richtung wirtschaftswissenschaftliches Studium in Heilbronn beschreiten, um „was Anständiges“ zu machen, wie er sich schmunzelnd erinnert. Der damalige Lörracher Chefredakteur Christian K. Polit konnte ihn aber 1978 für ein Volontariat begeistern. „Das schnelle Geld war auch eine Versuchung“, gibt der Jubilar heute zu. Anschließend ging es für 15 Monate zum Bund, doch am 20. April 1983 startete Uli Nodler als Redakteur im Verlagshaus Jaumann, dem er bis heute trotz anderer Angebote die Treue gehalten hat.

Die beruflichen Anfänge

Zuerst noch als Lokalredakteur für Steinen, später dann Grenzach-Wyhlen am früheren Verlagssitz an der Haagener Straße in Lörrach zuständig, fiel im Jahr 1989 der Startschuss in der Lörracher Stadtredaktion. Drei Jahre später trug ihm Verleger Dr. Hansjörg Jaumann die Leitung der Sportredaktion an – „die hat er mir aufs Auge gedrückt“, erinnert sich Nodler mit einem Augenzwinkern. „Mein Verleger hat mich immer etwas geführt und aus mir einen arbeitswilligen Menschen gemacht, der seinen Job liebt.“ Außerdem habe dieser schon immer den Stellenwert des Heimatsports erkannt und daher auch die Berichterstattung ausgebaut. „Wenn er nicht gewesen wäre, würde die Regionalsportredaktion nicht so dastehen wie heute.“

Nodler hat mit der journalistischen Sportberichterstattung schon in jungen Jahren einen Rollenwechsel vom aktiven Fußballer hin zum beobachtenden Journalisten vollzogen. Nach der WM 1974 noch selbst in der südbadischen Jugend-Auswahl auf dem Platz und mit dem 1860 München-Angebot eines Amateurvertrags versehen, zog es ihn im November 1974 aber doch wieder ins Dreiländereck.

Einige Höhepunkte

Als Leiter der Sportredaktion war es dem 68-Jährigen ein Anliegen, nicht nur über Fußball zu berichten, sondern das sportliche Bild möglichst vollständig zu zeichnen. Handball, Ringen, Leichtathletik, Schwimmen, Radsport und weitere Sportarten fanden Beachtung. „Skandale hat aber eigentlich nur der Fußball geliefert“, erinnert sich Nodler – so die SG Lörrach-Stetten, deren Aufstieg in die Oberliga im Jahr 1992 auch für ihn ein Erlebnis war, doch dort folgten zwischenzeitlich auch einmal vom Finanzamt angestoßene Hausdurchsuchungen.

Höhepunkte waren für Uli Nodler rein sportlich betrachtet auch das jährlich stattfindende Weltklassetennis in Basel, als der FC Barcelona im „Joggeli“ kickte, oder wenn er bekannten Sportlern näher kam. Anders als bei weitgehend abgeschotteten Fußballern sei dies wie kürzlich bei den Mitgliedern des Ruder-Deutschland-Achters sehr eindrucksvoll. Auf Tuchfühlung zu sein, gehört für den bestens in der Region vernetzten Regionalsport-Leiter zugleich zum Alltag. Ein absolutes Highlight sei aber die von ihm für die Partnerzeitung „Schwarzwälder Bote“ geleistete Berichterstattung im Rahmen der WM 2006. Innerhalb der vier Wochen schwebte Uli Nodler auf Wolke sieben, wie er sich mit einem Strahlen erinnert. Ein „Moment der Ekstase“ sei das 1:0 in Dortmund von Oliver Neuville für die DFB-Elf gegen Polen gewesen.

Technik und Ehrenamt

Innerhalb der Redaktion hat Uli Nodler so einige technische Neuerungen erlebt. Die Endzüge des Bleisatzes, dann der Wechsel auf das „Panda-System“, der Fotosatz bis hin zum heutigen Eidos-Redaktionssystem, mit dem nicht nur der Ganzseitenumbruch erfolgt, sondern das gleichzeitig auch die Online-Veröffentlichungen enthält. „Die Technik war nach einer ersten Warmlaufphase nie ein Hindernis für mich, obwohl ich nicht so technikaffin bin.“

Die Offenheit für die täglich sich verändernde Nachrichtenlage hat er sich zudem bis zum heutigen Tag bewahrt – auch den Anspruch, sehr aktuell zu arbeiten und damit der eigenen Zeitung einen Wettbewerbsvorteil zu liefern.

Ehrenamtlich ist Uli Nodler ebenso im Sport verhaftet. Seit mittlerweile 38 Jahren wirkt er in der Interessengemeinschaft der Lörracher Turn- und Sportvereine (IGTS) federführend mit. Auch in der neuen Pfunder-Stiftung, die Menschen mit Behinderung Teilhabe an Sportangeboten im Landkreis Lörrach ermöglichen will, bringt sich der Lörracher für die Inklusionsförderung ein.

Die „Work-Life-Balance“

„Ich konnte all das aber nur machen, weil meine Frau Giggi mir den Rücken frei gehalten hat“, dankt Uli Nodler seiner Familie für die Unterstützung. Für einen gewissen Ausgleich zur anspruchsvollen Arbeit hat der 68-Jährige nach der Fußballerkarriere häufig die Laufschuhe geschnürt. Auch Skifahren zählt mittlerweile zu einer seiner Leidenschaften. Ob das ausreicht für die Work-Life-Balance? „Ich habe den Arbeitsstress eh nicht als solchen empfunden“, behielt Uli Nodler bis heute seine Gelassenheit.

Das 50-jährige Dienstjubiläum strebt der 68-jährige Leiter der Regionalsport-Redaktion aber trotz der weiter erhaltenen Arbeitsfreude nicht an. „Solange es noch so gut geht wie aktuell, mache ich aber noch ein paar Jährchen weiter“, blickt er voraus.

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