Stadtentwicklung: Aufwertung der Innenstadt / Gesamtprojekt läuft bis August 2024
Die Lörracher Innenstadt macht den nächsten Entwicklungsschritt: Am Montag haben die Bauarbeiten in der Palmstraße begonnen. Die Umgestaltung von Turmstraße und der Passage „Am Hebelpark“ schließen sich an. Im August 2024 soll das Gesamtprojekt abgeschlossen sein.
Von Bernhard Konrad
Lörrach. Vor der Aufwertung mit erneuertem Straßenbelag, Baumreihen, Sitz- und Spielgelegenheiten sowie neuer Straßenbeleuchtung und Radabstellplätzen stehen zwei arbeitsintensive Jahre, die für Geschäftsinhaber und Anwohner mit Einschränkungen verbunden sein werden.
Das weiß Oberbürgermeister Jörg Lutz ebenso wie Projektleiter Frank Beuschel vom Fachbereich Tiefbau. Die Einbindung der Betroffenen in die Kommunikation sei deshalb ein wichtiges Element des Projekts: „Dieser infrastrukturellen Maßnahme ging ein intensiver Planungsprozess voran, in den wir die Bürgerschaft und Gewerbetreibende bestmöglich involviert und ihre Belange berücksichtigt haben“, so Lutz beim gestrigen Mediengespräch vor Ort.
Perspektivisch sieht der Oberbürgermeister in der Neugestaltung „eine konkrete Unterstützung des Einzelhandels“ – damit sei das Projekt auch „eine Maßnahme der Wirtschaftsförderung“.
Durch den Umbau werde die Fußgängerzone in der nördlichen Turmstraße und in der Palmstraße bis zur Zufahrt der LÖ-Anlieferung tatsächlich erleb- und spürbar. Geschützt wird dieser Bereich durch Poller am Hebelpark und in der Palmstraße. Der westliche Abschnitt der Palmstraße bis zum Senigalliaplatz wird zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich umgewidmet.
Mit der Integration des Busverkehrs, der Ausweisung von Krad- und Fahrradstellplätzen sowie dem Parkplatzangebot im Tiefgaragenverbund werde gleichzeitig die Erreichbarkeit der anliegenden Geschäfte und der Gesundheitsversorgung sichergestellt, betont die Stadt.
Nicht zuletzt soll das Projekt durch die neue Bepflanzung einen Beitrag zu einer Verbesserung des städtischen Klimas im Quartier leisten, sagte Lutz (siehe nebenstehender Artikel).
Die bauliche Gemengelage ist komplex. Zusätzlich zum Straßenbau werden umfangreiche Arbeiten an Ver- und Entsorgungsleitungen vorgenommen – die Stichworte: Kanalisation, Wasser, Fernwärme, Strom und Breitband.
Trotz intensiver Analysen des Untergrunds sind angesichts der Vielzahl von Leitungssystemen Überraschungen im Verlauf der Arbeiten nicht ausgeschlossen. Unter der Asphaltdecke befindet sich unter anderem „die Hauptschlagader der Telekom“ in Lörrach, erläuterten Beuschel und Reiner Kropf vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung.
Der Gemeinderat stimmte im Juni der Auftragsvergabe in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro zu: Der Betrag beinhaltet Auftragsvergaben für Straße, Kanal, Wasserleitung und Erdarbeiten sowie Fernwärme. Die Stadt erwartet Fördermittel des Bundes in Verbindung mit dem Sanierungsgebiet „Nördliche Innenstadt“ in Höhe von 958 000 Euro. Der Investor des „LÖ“ beteilige sich gemäß Städtebaulichem Vertrag mit einem Betrag in Höhe von 467 000 Euro.
