Lörrach Unvergesslich und mitreißend

Die Oberbadische
Die „New York Allstars“ mit Harold Mabern (Piano), Eric Alexander (Saxofon) und Darryl Hall (Bass) Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Jazz: „New York Allstars“ begeistern im Lörracher Jazztone

Von Gerd Lustig

Lörrach. Mal gepflegt und gediegen, dann wieder eigenwillig und extravagant, in jedem Fall aber mitreißend und auf höchstem Niveau: So kam die Formation des österreichischen Schlagzeugers Bernd Reiter „New York Allstars“ beim Auftritt im Lörracher Jazztone daher. Schon von den ersten Klängen und Takten wird im proppenvollen Jazzkeller klar: Das wird ein ganz besonderer Abend, einer, den auch die eingefleischtesten Jazzliebhaber und -kenner so schnell nicht vergessen werden. Das Knistern, das wunderbar Swingende, das Energetische und Vibrierende wollte einfach nicht mehr aufhören. Und am Ende dieses Abends im klassischen Blue Note-Sound im besten Sinne waren geschlagene drei Stunden Musik zelebriert.

Allen voran war es an diesem Abend die amerikanische Jazz-Legende Harold Mabern, die begeisterte und elektrisierte. Was der inzwischen 81-Jährige am Klavier servierte, waren absolute Leckerbissen des swingenden Jazz. Mabern ist ein dynamischer Musiker und beherrscht ein erdiges Bluesspiel. Allein er verlieh dem Auftritt eine besondere Note.

Doch auch die anderen Musiker präsentierten sich als Meister ihres Fachs. Da war zum einen Eric Alexander am Saxofon, der zudem mit launigen Ansagen durch den Abend führte. Alexander aus New York ist weltweit einer der wichtigsten Vertreter des Modern Straight Ahead Jazz. Seine immer wieder eingestreuten Soli serviert er mit einer Selbstverständlichkeit, einer Perfektion, mit Esprit und Verve, wie es nur ein absoluter Profi beherrscht. Nicht von ungefähr kommt es daher, dass die beiden Ausnahmemusiker hin und wieder auch die aktuell wohl besten Jazzsänger Gregory Porter und Norah Jones bei ihren Gastspielen begleiten.

Nicht minder beeindruckend zeigt sich auch der (Kontra)Bassist Darryl Hall, der durch seine Virtuosität und seinen warmen Sound besticht – und so schnell zu einem der begehrtesten Begleiter von Jazzgrößen in Europa avancierte. Seine Beats, gespielt mit wunderbarer Fingerfertigkeit und Leichtigkeit, ja geradezu einer bewundernswerten Coolness, werden vom dankbaren Publikum immer wieder mit begeistertem Zwischenapplaus goutiert.

Und dann war ja eben noch der Schlagzeuger Bernd Reiter, der seit Jahren als eine unübersehbare und -hörbare Jazzgröße gilt. Mit der Formation „New York Allstars“ hat er sich quasi einen Traum erfüllt und dieses erlesene Quartett zusammengestellt. Reiter selbst sorgt mal kraftvoll und präzise, mal bedächtig und einfühlsam, für den richtigen Drive und die passende rhythmische Begleitung. Und so wird der Abend mit energetischer und swingender Musik, vorgetragen mit höchster Professionalität und mit Enthusiasmus, einfach zu „Jazz at its best“.

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