Lörrach Velo-Diebe auf dem Campus Rosenfels aktiv

Bernhard Konrad

Kriminalität: Täter entwenden mehrfach Räder im Umfeld von Schulen / Polizei intensiviert Kontrollen

In den vergangenen Wochen sind immer wieder Fahrräder – darunter – E-Bikes – im Umfeld von Lörracher Schulen gestohlen worden, insbesondere auf dem Campus Rosenfels. Die Polizei reagiert mit der Intensivierung der Kontrollen.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. Räder – so weit das Auge reicht: Rund 3000 Schüler und Lehrkräfte besuchen den Campus Rosenfels, viele kommen mit dem Velo in die Schule. Entsprechend groß ist die Auswahl für Fahrraddiebe – in den vergangenen Tagen und Wochen sind sie wieder verstärkt aktiv. Phasenweise verging kaum ein Tag, an dem kein Fahrrad-Klau im Polizeibericht gemeldet wurde.

Der HTG-Direktor

Die Chancen, ein gestohlenes Rad zurückzubekommen sind eher gering. Aber der Schaden ist mitunter beträchtlich – auch auf dem Campus stehen hochpreisige Modelle, sagt Frank Braun, Direktor des Hans-Thoma-Gymnasiums (HTG). Etliche Schüler sind mit hochwertigen Rädern unterwegs, einige mit E-Bikes, die immer stärker ins Blickfeld der Diebe rücken.

Besonders gefährdet sind Velos, wenn Schüler morgens etwas später auf das Gelände kommen und ihre Fahrräder nicht an den bereits belegten Metallbügeln befestigen können, sondern abgeschlossen, aber frei stehend abstellen müssen.

Braun geht davon aus, dass die Täter recht professionell organisiert sind. Manche Räder wurden wohl rasch weggetragen. Die oftmals guten Schlösser werden dann in aller Ruhe geknackt.

Eine umfassende Überwachung des Areals mit Kameras sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Schüler sollten so weit wie möglich darauf achten, ihre Räder so abzuschließen, dass sie nicht weggetragen werden können. Wo dies eine Option ist, könne auch darüber nachgedacht werden, zwei Räder zusammenzuschließen, was zumindest den Abtransport erschwere. Und – was auch helfe: die Augen offen halten, denn der Campus sei fast durchgängig von Schülern und Lehrern belebt.

Der Polizei-Pressesprecher

Polizei-Pressesprecher Thomas Batzel bestätigte im Gespräch mit unserer Zeitung die gegenwärtige Zunahme der Fahrrad-Diebstähle. Schon im vergangenen Jahr sei im Januar und Februar ein Anstieg zu verzeichnen gewesen, sagt er.

Seinerzeit sei eine „Task force“ gegründet worden, die ihre operative Arbeit nun wieder intensiviert habe. Sprich: Die Polizei nimmt das Areal intensiver in den Blick.

Im vergangenen Jahr konnte diese Maßnahme womöglich eine Verdrängung der Diebstähle Richtung Norden in den Bereich zwischen Müllheim und Freiburg zur Folge gehabt haben, so Batzel, der ergänzt, dass auch in anderen Schulzentren, etwa in Stetten Süd an der Freien Evangelischen Schule und der Neumattschule Raddiebstähle zu verzeichnen waren.

Die Täter haben es insbesondere auf teure Räder und E-Bikes abgesehen. Erfahrungsgemäß seien beispielsweise Velos im Wert von 300 bis 400 Euro meist nicht interessant für die Diebe.

Diese stammen nicht ausschließlich, aber zu einem nennenswerten Teil aus Frankreich, „oder sie haben zumindest ihren Wohnsitz dort“, sagt Batzel. Kürzlich wurde ein Rad mit GPS-Tracker auf der Dreiländerbrücke in Weil am Rhein geortet, später in Mulhouse, bevor sich die Spur verlor.

Und, so der Pressesprecher: Immer häufiger dringen Diebe auch in Keller von Wohnhäusern ein – womöglich unter einem Vorwand – um dort hochwertige Räder zu stehlen.

Batzel rät den Bewohnern zur Wachsamkeit, sobald sich Fremde Zugang zum Haus verschaffen wollen und hofft nun, dass die Intensivierung der Polizeiarbeit auf diesem Feld abermals zu einem Rückgang der Diebstähle führen wird.

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