^ Lörrach: Velo-Diebstahl in Lörrach nimmt massiv zu - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Velo-Diebstahl in Lörrach nimmt massiv zu

Bernhard Konrad
Velo-Diebstahl hat in Lörrach abermals Fahrt aufgenommen. Ein gutes Schloss erschwert die Tat. Foto: Mabel Amber/Pixabay

Der Diebstahl von Fahrrädern in der Stadt Lörrach hat im vergangenen Jahr drastisch zugenommen.

Während 2021 noch 262 Raddiebstähle registriert wurden, waren es 2022 bereits 347. Und dieser Trend scheint nochmals Fahrt aufzunehmen. Darauf deuten zumindest die Zahlen des ersten Quartals hin. Die aktuelle Entwicklung ging aus der Erläuterung der Kriminalitätsstatistik 2022 hervor, die am Donnerstag von Revierleiter Andreas Nagy, Jürgen Bäuml, Leiter der Führungsgruppe, und Sebastian Feucht, Leiter des Bezirksdienstes, vorgestellt wurde (wir berichteten).

„Task Force Velo“

Aufgrund der hohen Fallzahlen wurde unter Feuchts Leitung die „Task Force Velo“ gegründet, die sich dem Thema intensiv widmet. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Räder werden in der gesamten Stadt gestohlen, insbesondere aber im Zentrum und im Bereich der Schulen. Bereits im Februar berichtete unsere Zeitung über zahlreiche Diebstähle auf dem Campus Rosenfels. Dabei haben es die Täter zunehmend auf hochwertige Räder, vor allem E-Bikes, abgesehen. Der Diebstahlschaden im Jahr 2022 betrage in Lörrach bereits eine halbe Million Euro, so Feucht.

Täter oft aus Frankreich

Drei Tätergruppen nennt er: zum einen Gelegenheitsdiebe, zudem Täter, die das Velo für die Beschaffung von Drogen verkaufen. Die dritte und wichtigste Gruppe bilden auswärtige Täter, die mitunter in bandenähnlichen Strukturen organisiert seien. Bei diesen handle es sich nach allen polizeilichen Ermittlungserkenntnissen häufig um aus Frankreich über die Grenze kommende junge Männer aus nordafrikanischen Staaten mit unklarem Aufenthaltsstatus. Oft gingen diese professionell vor, so Feucht und Nagy unisono. Sie sind mit dem entsprechenden Werkzeug ausgestattet, arbeiten schnell und flüchten zurück über die Grenze. Das belegen etwa Tracking-Systeme, die an Rädern verbaut sind.

Es sei bei aller Ermittlungsarbeit schwierig, die Diebe auf frischer Tat zu ertappen. Aber selbst wenn sie gefasst werden, dürfen sie etwa als Ersttäter rechtlich nicht länger in Gewahrsam genommen werden, erklärt Nagy.

Von Lörrach nach Rumänien

Wie die Kontrolle eines Kleintransporters an der ungarisch-rumänischen Grenze ergeben habe, stammten acht der 17 gestohlenen E-Bikes im Laderaum aus Lörrach, drei aus Freiburg, skizziert Nagy die Fakten. Offenbar sei der Transport der Räder durch Speditionen nach Rumänien eine gängige Vorgehensweise.

Feucht appelliert an die Bevölkerung, Fahrräder – insbesondere hochwertige – mit Schlössern zu sichern, die dem Preis des Rads entsprechen. Diese könnten zumindest einen etwas verbesserten Schutz gegen Diebstahl bieten.

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