Verein verschenkt Vermögen

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Die Deutsch-Französische Vereinigung Lörrach hat sich im vergangenen Jahr aufgelöst (wir berichteten). Das Vereinsvermögen in Höhe von 10 650 Euro wurde gestern dem Museumsverein Lörrach gespendet.

Im Zuge der Städtepartnerschaft zwischen Lörrach und Sens im Jahr 1966 gründete sich die Deutsch-Französische Vereinigung Lörrach. Diese sollte die freundschaftlichen Beziehungen auch auf Bürgerebene voran treiben.

Inzwischen hat sich das nachbarschaftliche Verhältnis zwischen den beiden Ländern längst normalisiert.

Immer weniger Menschen interessierten sich zuletzt für die Arbeit der Vereinigung. Wegen Überalterung hat sich der Verein deshalb aufgelöst.

Um das Vereinsvermögen einem passenden Zweck zuzuführen, wurde jetzt die Spende an den Museumsverein veranlasst. Der letzte Vorsitzende der Vereinigung, Berthold Hünenberger, konnte den Übergabetermin gestern krankheitsbedingt nicht wahrnehmen.

Markus Moehring, Museumsleiter des Dreiländermuseums Lörrach, sprach bei der Spende von einer freudigen Überraschung. Das Museum sei schon lange trinational ausgerichtet. Die Dauerausstellung und alle großen Sonderausstellungen seien grundsätzlich zweisprachig. „Das Profil des Museums und die Aufgaben der ehemaligen Vereinigung passen perfekt zusammen“, meinte Moehring. Im vergangenen Jahr hätten über 40 Gruppen aus Frankreich das Museum besucht.

Oft seien es gemischte Schülergruppen aus Deutschland und Frankreich. Von diesem Zustrom französischer Besucher profitiere auch die Burg Rötteln. Das Museum arbeite aktiv in den Netzwerken Geschichtsvereine und Museen mit.

Für den Museumsverein waren dessen Vorsitzende Inge Gula und Kassierer Frieder Speck erschienen. Die Spende könne man sehr gut gebrauchen. Der Museumsverein habe eine Selbstverpflichtung über 250 000 Euro für die Ausstattung des geplanten Neubaus des Museumsdepots abgegeben. Und dafür sei jeder Euro willkommen. Auch der Museumsverein bemüht sich mit Exkursionen nach Frankreich um die grenzüberschreitende Freundschaft. Habe es früher tiefe Emotionen bei der Begegnung zwischen Deutschen und Franzosen gegeben, sei dies heute ein ganz normaler Vorgang.