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Lörrach Versiert in Beratung und Therapie

Peter Ade
Das Thema Sucht ist vielfältig. Der Lörracher Arbeitskreis Rauschmittel hilft und berät im Ernstfall. Foto: Pixabay

Der Lörracher Arbeitskreis Rauschmittel (AKRM) ist in ganz Südbaden aktiv. Zentren gibt es in Buggingen und Gundelfingen.

Gut aufgestellt präsentierte sich die Gemeinschaft auf ihrer Mitgliederversammlung. Im Therapiezentrum „Brückle“ bei Buggingen nahe Müllheim berichteten Vorstandsvorsitzende Isabell Walser, Schatzmeister André Marker und Geschäftsführerin Jutta Kleindienst über ein erfolgreiches Jahr im Bemühen um drogenabhängige Menschen. Dem Vorstand gehören außerdem Egon Hoffmanns, Luca Bothe, Susan Braun und Peter Ade an.

Finanzen

Schatzmeister Marker erläuterte den Finanzbericht 2022, der von den Mitgliedern einstimmig gebilligt wurde. Sie freuten sich über einen ausgeglichenen Haushalt mit erwirtschaftetem Überschuss. Hinsichtlich der weiteren Finanzentwicklung monierte Marker die von der öffentlichen Hand – unter anderem vom Landratsamt – angekündigten Kürzungen von Sozialleistungen. Der AKRM sei auf diese Gelder dringend angewiesen, um seine facettenreichen Dienste Suchtkranken und Drogenabhängigen weiterhin anbieten zu können.

Betreutes Wohnen

Neben dem Therapiezentrum „Brückle“ gibt es Betreutes Wohnen in Emmendingen und ein Reha-Haus in Gundelfingen bei Freiburg. Die Belegungszahlen bewegen sich konstant über 90 Prozent und rechtfertigen den hohen personellen Aufwand mit insgesamt rund 60 qualifizierten Therapeuten und Verwaltungskräften.

Im Therapiezentrum stehen unter der Leitung von Mathias Hardt in einem alten Hofgut in zwei Gebäudeteilen 36 Plätze zur Verfügung. 2018 wurde die Einrichtung um elf Einzelzimmer und eine Lehrküche erweitert. Die neuen Zimmer haben Terrasse oder Balkon, die sich jeweils in den grünen Hof der Gesamtanlage orientieren.

Insgesamt werden für 14 Patienten die Unterbringung in Zwei-Bettzimmern und für 22 Patienten in Einzelzimmern angeboten. Der Garten ist von allen Seiten zu einem geschützten grünen Innenhof abgeschlossen und bietet Platz für Freizeitaktivitäten und Erholung.

Neben Werkstattbereichen wie Schreinerei, Metall- und Kreativwerkstatt können eine Vielzahl von Funktionsräumen wie Sauna, Fitnessraum und Sporthalle genutzt werden. Zu dem großflächigen Gelände gehören der Nutzgarten, Sport- und Freizeitplätze und die Gartenanlage mit verschiedenen Ruhemöglichkeiten.

Büro in Lörrach

Träger der Einrichtungen ist der AKRM als gemeinnütziger Verein und Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband. Die Geschäftsstelle mit der langjährigen Leiterin Jutta Kleindienst befindet sich an der Spitalstraße 68 in Lörrach. Gegründet wurde der AKRM im Frühjahr 1971. Er gehört damit zu den ältesten Trägern der Drogenhilfe in Deutschland.

Ein wichtiges Arbeitsgebiet im Landkreis Lörrach bilden ambulante Dienstleistungen. „Die Arbeit geht uns nicht aus“, berichtet der Sozialpädagoge Frank Meissner, der die Beratungsstelle seit 2003 leitet und auch in den Arbeitsbereichen der psychosozialen Substitutionsbegleitung und der Schuldenberatung tätig ist.

Pro Jahr werden von der ambulanten Drogen- und Jugendberatungsstelle in Lörrach fast 1000 Personen betreut, davon 250 Jugendliche. 150 Patienten erhalten in den Räumen des AKRM eine Substitutionsbehandlung, rund 30 Kinder werden im Projekt „Kisel“ (Kinder suchtkranker Eltern) unterstützt.

Pandemie überwunden

Die Drogenberatungsstelle (Drobs) hat die Coronapandemie infolge gezielter, doch stets auf Sicherheit bedachter Aktionen weitgehend unbeschadet überstanden. 19 Klienten konnten in stationäre oder ambulante Therapien vermittelt werden.

Für 25 Personen wurde im vergangenen Jahr ein Therapieantrag bearbeitet. Die gleiche Anzahl wurde in stationäre Entgiftungen vermittelt. In der Beratungsstelle wurden im Rahmen einer Substitutionsbehandlung (ärztliche Behandlung mit Ersatzdrogen) 121 Personen psychosozial begleitet. 238 Cannabiskonsumenten konsultierten die Beratungsstelle mit dem Wunsch nach Rat und Hilfe.

199 Jugendliche (bis zum 21. Lebensjahr) hatten im vergangenen Jahr Kontakt zur Drobs. Im Berichtsjahr wurden 264 Beratungen abgeschlossen, davon 144 mit dem Ergebnis „gebessert“ beendet. Über die Beratung bei Führerscheinentzug konnten 59 Personen angesprochen werden.

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