Jubilarin: Helga Siebert wird 85
Lörrach - Viele Umzüge hat Helga Siebert in ihrem Leben bereits hinter sich bringen müssen. Jetzt hat sie bei ihrer Tochter in Stetten ihren Ruhepol gefunden. Heute feiert sie ihren 85. Geburtstag.
Siebert ist am 6. Mai 1935 in Halle an der Saale unter ihrem Mädchennamen Helga Wehle geboren. Bereits mit vier Jahren zog sie mit der Mutter und dem sieben Jahre älteren Bruder in eine Pension in Augustusburg (Erzgebirge). 1940 ging es weiter nach Königsee im Thüringer Wald. Bei den Ortswechseln war es mit Freundschaften schwierig. Zum Ende des Krieges übersiedelte die Familie nach Kassel. Hierher kehrte der Vater auch aus der Kriegsgefangenschaft heim. Ein Schock war, dass durch die deutsche Teilung die eingelagerten Möbel nicht in den Westen gebracht werden konnten. Die Familie hatte nur noch das, was in einige kleine Koffer passte. Der Vater, ein Metallingenieur, fand eine Anstellung in Kassel bei einer Maschinenbaufabrik.
Für die Jubilarin gab es bald wieder einen Ortswechsel. Für sieben Jahre besuchte sie das Internat in Fürstenhagen, ein Stadtteil von Hessisch Lichtenau. An die Schulzeit schloss sich eine Ausbildung zur Säuglingsschwester an. Viele Jahre arbeitete sie in verschiedenen Krankenhäusern.
Mitte der 50er Jahre lernte sie ihren späteren Mann Walter Siebert kennen. Bald wurde eine Tochter geboren. Die Eheschließung erfolgte aber erst 1966. In diese Jahre fielen erneute Ortswechsel. Bremervörde, Kassel und nach Hannoversch-Münden. 1991 verstarb Walter Siebert.
Ein Jahr arbeitete die Jubilarin in einem Hotel an der Mosel. Siebert war immer ein Mensch, der sehr zielstrebig war. Um mobiler zu sein, machte sie noch mit 65 Jahren den Führerschein. Die Ortswechsel waren aber noch lange nicht zu Ende. Über Schopfheim (1992) zog sie nach Masevaux im Elsass. Es folgten Hauingen (2000) und Lörrach (2005) – ab jetzt immer in einer Wohnung mit der Tochter - Tumringen (2006) bis sie 2009 nach Stetten zog.
Seit einem Jahr beschränkt sich die Mobilität auf Bus und Bahn. Dies tut ihrer Reisefreude aber keinen Abbruch. „Nach Corona geht es wieder raus ins Land.“ Ihre Reisepartnerin ist jetzt die Tochter. Das kleine Gärtchen und die Katze halten sie in Bewegung.
Die Redaktion gratuliert und wünscht weiterhin alles Gute.
