Lörrach Viel Gemeinsinn im Sunnedorf

Peter Ade

Rückblick: Ortsvorsteher Schlecht insgesamt zufrieden / Zahlreiche Aktivitäten / Regenrückhaltebecken bald betriebsbereit

Die Pandemie lähmt das gesellschaftliche Leben. Dennoch gibt es eine Reihe zukunftsweisender Aktivitäten und großen Gemeinsinn im Sunnedorf mit seinen rund 3000 Einwohnern. An der Schwelle zum neuen Jahr äußert sich Ortsvorsteher Günter Schlecht insgesamt zufrieden mit der Leistungsbilanz. Das dringend benötigte Regenrückhaltebecken (RRÜB) wird im Frühjahr betriebsbereit sein.

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Die Baumaßnahme an der Nordseite des Friedhofs macht gute Fortschritte. Im Tal und vor allem aus der Höhe sind die Ausmaße des Beckens mit einem Fassungsvermögen von 12 000 Kubikmetern klar zu erkennen. „Es fügt sich sehr gut ins Dorf- und Landschaftsbild ein“, freut sich der Rathauschef. Der Gehweg entlang der Anlage wird verlängert.

Das RRÜB hat seit etlichen Jahren absolute Priorität. Schlecht erinnert im Jahrespressegespräch an das Unwetter vom Juli 2014, das neben großen Schäden viel Ärger und Frust verursacht hat und die Forderung nach Schutzvorkehrungen in den Fokus rücken ließ.

Doch auch vermeintliche kleinere Projekte wurden 2020 in Hauingen realisiert. Das Feuerwehrhaus an der Steinenstraße bekam eine Fluchttreppe. Im Oktober wurde an der Lingertstraße offiziell die Kindertagesstätte eröffnet. Am Roteichenplatz konnten dank bürgerschaftlichen Engagements Brunnen und Sitzgelegenheiten saniert und neu gestaltet werden.

Hoffen auf Lärmschutz

Nach wie vor auf der Hauinger Wunschliste steht die Verkehrsberuhigung. Da das bisherige Bemühen um „Tempo 30“ auf der Ortsdurchfahrt erfolglos war, setzt die Gemeinde jetzt auf die Erneuerung des Lärmaktionsplans durch eine Gesetzesänderung auf Landesebene. Überdies soll die Ortseinfahrt (Landstraße 138) nach der Steinenbachbrücke eine Verkehrsinsel im Mittelbereich bekommen und mit einem zweiten Gehweg vom Bach her in Richtung Ortskern ausgestattet werden.

Eine „ganz große Forderung“, so Schlecht, ist die möglichst zeitnahe Realisierung eines Haltepunkts der Regio-S-Bahn beim zukünftigen Zentralklinikum, das voraussichtlich 2025 in Betrieb geht. Im Dorf selbst soll im Interesse der Kinder der Astrid-Lindgren-Grundschule die sichere Schulwegplanung vorangetrieben werden.

Aktuell im Gang ist die Auswertung der Seniorenbefragung in Brombach und Hauingen. 342 Senioren über 60 Jahre haben die gestellten Fragen beantwortet. Die Wünsche und Anregungen der im Durchschnitt 73 Jahre alten Menschen sollen in einem Konzept „Gutes Älterwerden“ fixiert werden. Schwerpunkte sind unter anderem soziales Miteinander, Wohnsituation, Mobilität und Freizeitgestaltung.

Wichtig: Sanierungen

Dringendes Hauinger Anliegen bleibt die Sanierung städtischer Gebäude: Fassade, Sandsteine und Isolierung des Dachspeichers am Rathaus sowie Erneuerungen an Mehrzweckhalle, Feuerwehrgerätehaus und Abdankungshalle. Die Einfahrt von der Brückenstraße zur Halle und die Neugestaltung der öffentlichen Flächen zwischen Rathaus und Grundschule stehen ebenfalls auf der Agenda.

„Ich bin zuversichtlich, dass wir die Aufgaben, Herausforderungen und Krisen gemeinsam meistern werden und mit Zuversicht auf die kommenden Jahre blicken dürfen“, erklärt der Ortsvorsteher im Gespräch mit unserer Zeitung. Zum Jahreswechsel dankt er allen, die sich auf vielfältige Weise ins kommunale und gesellschaftliche Leben einbringen. In erster Linie würdigt Schlecht die Einsatzkraft der Feuerwehr, die in den vergangenen zwölf Monaten 70 Mal und damit doppelt so oft wie 2020 ausrücken musste.

Thomas Göttle ist in die Position des ehrenamtlichen stellvertretenden Lörracher Stadtkommandanten aufgerückt. Seine Nachfolge als Hauinger Abteilungskommandant hat Andreas Leonhardt angetreten. Auch bei Vereinen gab es Änderungen an der Spitze: Peter Schnepf ist neuer FC-Vorsitzender, Holger Gertz leitet nach einer Pause wieder den Musikverein. Thomas Seyfried wurde zum neuen Oberschützenmeister gewählt.

Gutes Klima im Rat

Die Ortsverwaltung als Bürgerservice arbeite effektiv, bürgernah, barrierefrei und offen. Ihm selbst, so Schlecht, habe das Wirken als ehrenamtlicher Ortsvorsteher auch im 18. Amtsjahr Freude gemacht. Er sehe sich als „bürgernaher Kümmerer“, der sich der kleinen und großen Probleme annehme und den Mitbürgern gerne helfe.

Das Klima im achtköpfigen Hauinger Ortschaftsrat bezeichnet Schlecht (SPD) insgesamt als „politisch und menschlich gut“, ebenso die Zusammenarbeit mit seinen Stellvertretern Annette Bachmann-Ade (SPD), Ralf Matje (FW) und Jürgen Weltin (CDU).

Darüber hinaus rühmt Schlecht das „abgestimmte Handeln“ der drei Ortsteile Haagen, Hauingen und Brombach sowie die „generell gute Zusammenarbeit“ mit der Stadtverwaltung, die er als „offen, fair und konstruktiv“ einstuft. Für ihn, so der Ortsvorsteher, gelte die Devise: „Was Hauingen gut tut, tut auch Lörrach gut!“

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