Von Gottfried Driesch
Lörrach-Brombach. Geduld gehört zum Erwachsenwerden. Diese Botschaft gab die Rektorin der Hellbergschule, Petra Sauer, am Freitag den 48 Schulabgängern mit auf ihren Lebensweg. 21 Hauptschüler und 27 Werkrealschüler bekamen ihre Abschlusszeugnisse ausgehändigt und wurden damit aus der Schule verabschiedet.

„Alle Schüler haben bestanden, und darauf sind wir besonders stolz“, sagten die beiden Klassenlehrerinnen der Werkrealschüler, Maika Grunert und Susanne Schröter. Gerade von den Werkrealschülern werden viele auch weiterhin die Schulen besuchen, um höhere Abschlüsse anzustreben.

Sauer stellte eine überlieferte chinesische Geschichte in den Mittelpunkt ihrer Abschiedsworte. Darin wird erzählt, dass ein Bauer voller Ungeduld seine Pflanzen zu rascherem Wachstum anspornen wollte, aber dadurch war die ganze Ernte verdorben. „Gut Ding will Weile haben“, sagte Sauer. Ein Spruch, der heute nicht mehr „modern“ sei. Ein jeder solle mit Beharrlichkeit, aber auch mit Geduld seine Ziele verfolgen. Sie warnte vor Abhängigkeiten von und in Internet-Netzwerken. Manchmal habe man den Eindruck, dass die Schule junge Menschen nur noch rasch und kostengünstig „marktreif“ machen soll.

Ortsvorsteherin Silke Herzog forderte die Schulabgänger auf, herauszufinden, was ihnen Spaß macht und dies dann konsequent zu verfolgen.

So richtig zur Feierlaune der Schulentlassung passte der am Vortag durch die Schülerfirma „HBS Catering“ gewonnene erste Preis des Wettbewerbs „Wirtschaftspreis Schule 2015“. Der mit 1500 Euro dotierte Preis war am vergangenen Donnerstag in Freiburg übergeben worden (siehe heutigen Artikel).

Rund zehn der jetzt verabschiedeten Schüler waren stark in der Schülerfirma engagiert. Wie zwei der Aktivistinnen im Gespräch mit unserer Zeitung sagten, habe ihnen ihr Engagement in der Schülerfirma bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle sehr geholfen. Die Ausbildungsbetriebe würden diese gezeigten Eigeninitiativen schätzen.

Sauer zeigte sich über den Gewinn höchst erfreut: „Das haben sich die Schüler ganz alleine erarbeitet.“ Weder sie noch das Lehrerkollegium hätten geholfen.


Schulabgänger (bis Gesamtnote 1,9 gab es einen Preis, bis 2,4 ein Lob) – Hauptschule, Klasse 9a: Vanessa Asal, Jonas Böhringer, Luana Di Nardo,  Kathrin Grussenmeyer, Denis Karpov, Sina Sautter (Lob), Jeniffer Alica Scheurer und Dwnny Weidele

Hauptschule, 9b: Dennis Brendle, Franco Di Salvia (Preis), Tim Kammerer, Simon Karle, Cedric Kubicki, Evgeny Moryakov und Elen Oecel

Hauptschule, 10b: Albian Bezera, Anja Daginten, Jennifer Hay, Simon Runkel, Boris Wiedemann (Lob) und Bawan Yousif

Werkrealschule, Klasse 10a: Sibel Akin, Natalie Bauer, Billal Belamri, Chiara Breitinger, Kim Brutschin (Preis), Egon Carapov, Lirie Citaku, Kristian Di Benedetto, Sabrije Doga (Lob), Berivan Eren, Philipp Funk, Sebastian Gloger (Lob), Elena Huber (Lob), Deniz Hür, Lucas Ibarra, Driton Ismaili, Casper Kitzol (Lob), Luca Kranzer (Lob), Luca Longhitano, Laura Pusteria, Rina Sallahi, Anna Schaufelberger (Lob), Erika Schreiner (Lob), Darija Stanie (Lob), Max Tabel, Ali Torun (Preis) und Lisa Tretter