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Lörrach Gemeinderat  will  behutsam  vorgehen

Die Oberbadische
Blick auf den Lörracher Hauptfriedhof: Der Urnenanteil auf den Lörracher Friedhöfen lag in den letzten Jahren bei rund 75 Prozent der Bestattungen. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Friedhofsentwicklungsplanung: Entscheidung im Gremium erst im Mai geplant / Lob für Ausarbeitung

In aller Ruhe will der Gemeinderat über die geplanten Maßnahmen der Friedhofsentwicklungsplanung (siehe Infokasten, wir berichteten ausführlich) diskutieren. Darum wird eine Entscheidung erst in der Sitzung am 17. Mai fallen. Fest steht aber: Alle sieben Friedhöfe werden weiterhin gebraucht.

Von Kristoff Meller

Lörrach. Das war vor 2015 so noch nicht absehbar. Denn der Auslöser für die umfassende Analyse der Friedhöfe war die teure Sanierung einer denkmalgeschützten Friedhofsmauer in Tumringen. Die Stadt wollte keine großen Summen in Flächen investieren, die vielleicht auf Dauer gar nicht mehr benötigt werden. Zwei Jahre lang wurden darum nur notwendige Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt, jetzt soll nicht nur das Bestattungswesen verändert sondern auch wieder in Sanierungen investiert werden: „Wir gehen da jetzt wieder dran“, versprach Bürgermeister Michael Wilke am Donnerstagabend im Betriebsausschuss.

Zuvor stellte Jens Langela, Betriebsleiter Eigenbetriebe Werkhof, Stadtgrün und Friedhöfe, in einer Präsentation den Zustand der Friedhöfe und die geplanten Maßnahmen vor. Die Fraktionen lobten durch die Bank weg die ausführliche, transparente und kompetente Ausarbeitung. Auch der Vorschlag der Verwaltung, den Fraktionen mehr Zeit als üblich zur Beratung zu geben und das Thema erst im Mai auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu setzen, wurde positiv aufgenommen: „Wir treffen Entscheidungen für einen langen Zeitraum und brauchen genügend Zeit für Gespräche“, sagte Hubert Bernnat (SPD). „Man muss mit den Leuten reden“, befand Xaver Glattacker (CDU) und regte Informationsveranstaltungen an.

Es sei den Friedhofsmitarbeitern nicht zuzumuten, beim Öffnen von Gräbern auf Leichenteile zu stoßen, weil diese aufgrund der Bodenbeschaffenheit auch nach Jahrzehnten noch nicht komplett verwest sind, befand Gerd Wernthaler (Grüne).

Thomas Denzer (Freie Wähler) bat darum, „die Emotionen vom Thema fernzuhalten“. Die Stadträte sollten sich „nicht drängen lassen“, sondern in Ruhe Entscheidungen treffen.

Bürgermeister Wilke dankte abschließend für die sachliche Diskussion und erklärte: „Das ist kein Thema das wir gebraucht haben, aber wir haben es erkannt und können es nicht ignorieren.“ Er sprach sich ebenfalls für Informationsveranstaltungen aus: „Wir möchten die Menschen mitnehmen und von den Lösungen überzeugen.“

Wie die Analyse einer Fachfirma ergab, treten zunehmend „Verwesungsstörungen“ bei Sarg-Erdbestattungen auf. Ursache hierfür ist die Bodenbeschaffenheit. Die Verwaltung empfiehlt deshalb, den Friedhof Brombach aufgrund der Bodenverhältnisse künftig in einen reinen Urnenfriedhof umzuwandeln. Auf dem Friedhof in Haagen sind alle Bereiche für Erdgrabstätten geeignet. Auf dem Hauinger Friedhof sind zwar weite Teile nicht für Erdgrabstätten geeignet. Jedoch reichen die verfügbaren Flächen aus, um den Bedarf zu decken. Diese könnten gegebenenfalls noch erweitert werden. Zudem sollen neue Erdgräber künftig nur noch dort angelegt werden, wo maschinelle Unterstützung möglich ist. Handschachtungen seien aus Gründen des Arbeitsschutzes und der Kosten nicht mehr vertretbar, so die Stadt.                                                        (bk)

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