Lörrach Viele Tiere genießen die Ruhe

Marianna Brevetti
Tiefenentspannt und wie im Dauerurlaub genießen viele Tiere im Tierheim Hauingen die Ruhe ohne Besucher. Foto: Die Oberbadische

Corona-Pandemie: Kein Publikumsverkehr während der Pandemie im Tierheim erlaubt / Mitarbeiter haben mehr Zeit für ihre Tiere / Vermittlungen sind weiter möglich, haben aber nicht zugenommen

Lörrach-Hauingen - Die Corona-Pandemie hat nicht nur für uns Menschen viele Veränderungen gebracht. Auch die Tiere im Tierheim in Hauingen sind betroffen.

„Das Tierheim in Hauingen ist coronabedingt derzeit grundsätzlich geschlossen. Publikumsverkehr ist nicht erlaubt“, erklärt Renate Mittner, Vorsitzende des Tierschutzvereins Lörrach, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Diese Maßnahmen sollen vor allem die Mitarbeiter des Tierheims vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen. Laut Mittner kümmern sich sechs Mitarbeiter um die derzeit dort lebenden Hunde, Katzen und Kleintiere.

Falls es doch zu Infektionen in der Belegschaft kommen sollte, hätte das schwerwiegende Folgen. „Wir haben für diese Situation ein Notfallszenario ausgearbeitet. Trotzdem wäre das eine Katastrophe, denn wir haben keinen personellen Puffer“, betont Renate Mittner. Um die Ansteckungsgefahren so gering wir möglich zu halten, helfen im Tierheim zur Zeit nahezu keine ehrenamtlichen Mitarbeiter mehr mit. Auch das beliebte Gassigehen mit Hunden sei untersagt, erklärt die Vorsitzende des Tierschutzvereins.

Allerdings ist die Vermittlung von Tieren in ein neues Zuhause auch während der Schließung des Tierheims möglich. „Wir bitten Interessenten, uns per Telefon oder E-Mail zu kontaktieren. Danach suchen wir nach einem passenden Tier“, erläutert Mittner das Prozedere. Interessenten werden während der Pandemie allerdings intensiver als sonst nach ihrer Wohnsituation, nach Wünschen und Vorstellungen im Umgang mit dem Tier befragt. Wenn ein geeignetes Tier gefunden ist, können die künftigen Halter das Tierheim unter Einhaltung der Hygienevorschriften besuchen.

Beim zuvor vereinbarten Termin wird ihnen das Tier vorgestellt. Sie können Kontakt zu ihm aufnehmen und es langsam kennenlernen. Bevor neue Besitzer ihren Hund oder ihre Katze mit nach Hause nehmen dürfen, sind laut Mittner in der Regel mehrere Besuche nötig. Aber auch danach gebe es die übliche Nachkontrolle.

„Natürlich funktioniert die Vermittlung anders, deren Zahl ist trotz Corona gleich geblieben“, erklärt Mittner. Eine Zunahme kann das Tierheim Hauingen während der Pandemie nicht feststellen.

Aufgefallen sei aber etwas anderes, seit die Einrichtung nicht mehr für den Publikumsverkehr geöffnet ist: Zum einen gebe es mehr Zeit, sich um die Hunde, Katzen und Kleintiere zu kümmern: „Wir können uns jetzt mehr als sonst mit den Tieren beschäftigen“, betont Mittner. Dies gelte besonders für die Sensibelchen.

Zum anderen hat die Ruhe im Tierheim wohltuende Auswirkungen auf die tierischen Bewohner. Laut Mittner seien die Hunde und Katzen ruhiger. „Sie sind tiefenentspannt. Sie haben eher Mühe, wenn viele Menschen da sind. Jetzt sind sie ausgeglichener.“ Das gelte vor allem für die Hunde, die sich wie im Dauerurlaub fühlen würden.

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