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Lörrach Vieles spricht für die Sanierung des Rathauses

Bernhard Konrad
Stadtbildprägender Sanierungsfall: das Lörracher Rathaus Foto: Kristoff Meller

Für die Zukunft des Rathauses sind noch zwei Varianten im Spiel: Die Gebäudesanierung und ein Neubau auf dem Klinikareal. Das ist der Auftrag des Gemeinderats – eine Kontroverse gab es dennoch.

Mit großer Mehrheit hat das Gremium beschlossen, die Varianten „Abriss und Neubau in der Luisenstraße“ sowie „Sanierung des Bestandsgebäudes Kreisklinik“ nicht weiterzuverfolgen. Indes war die Debatte weniger einvernehmlich, als es das Ergebnis vermuten lässt.

Der Denkmalschutz

Oberbürgermeister Jörg Lutz wies abermals auf die Relevanz des Denkmalschutzes hin, der dem Abriss des Rathauses entgegen stehe. Matthias Lindemer (Freie Wähler) argumentierte jedoch: So pauschal sei diese Aussage nicht haltbar. Unter Umständen, etwa bei nachgewiesener Unwirtschaftlichkeit oder Unverkäuflichkeit des Gebäudes, greife der Denkmalschutz womöglich doch nicht, so der Fraktionschef der Freien Wähler, der die Möglichkeit eines Neubaus an Ort und Stelle gerne genauer prüfen lassen möchte.

Das externe Gutachten

Die Verwaltung plädiert bekanntlich eindeutig für die Gebäudesanierung. Ulrich Lusche (CDU) warb dennoch für eine „externe überschlägige Prüfung“, ob und wie das Rathaus künftig alternativ genutzt werden könnte, sofern sich die Neubau-Variante auf dem Klinikareal als sinnvoll erweisen würde. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, die Alternativen seien nicht ernsthaft geprüft worden und eigentlich sei von Anfang an klar gewesen, welche Variante zum Zuge kommt, so der Fraktionsvorsitzende der Union.

Aus Sicht der Verwaltung würde diese Analyse „die heutige Marktsituation darstellen. Wie diese zum Zeitpunkt des Bauprojekts – in rund fünf Jahren – aussehen wird, kann nicht seriös definiert werden. Aus diesen Gründen wird vorgeschlagen, die Kosten für eine fiktive Marktanalyse einzusparen“, so die Vorlage. Ohnehin seien die Nachnutzungsmöglichkeiten des Hauses fraglos deutlich „eingeschränkt“.

Die Verwaltung signalisierte gleichwohl ihre Bereitschaft, die Kosten in Höhe von rund 13 000 Euro für die externe Untersuchung in die Hand zu nehmen – aber nur, wenn der Gemeinderat zustimmt. Und der lehnte ab: Damit war die von der CDU unterstützte Untersuchung vom Tisch.

Die Risiken

Lutz gab zudem zu bedenken, dass selbst bei der theoretischen Option alternativer Nutzungen des Rathauses – die ohnehin unwahrscheinlich seien – zunächst ein Investor gefunden werden müsse, der ein stark sanierungsbedürftiges, denkmalgeschütztes Gebäude dieser Größenordnung erwerben will. Vor diesem Hintergrund sei durchaus eine Situation möglich, in der die Stadt auf dem Klinik-Areal ein neues Rathaus baut und – bei ausbleibenden Investoren – gleichzeitig das leer stehende alte Rathaus kostenintensiv in Stand halten muss: ein finanzielles Katastrophenszenario.

Angesichts dieser Rahmenbedingungen, so Lindemer, könne der Rat auch gleich ausschließlich die Sanierungsvariante unterstützen. Dies wiederum lehnte der Stadt ab: Die bisherige Debatte habe zu den nun zur Auswahl stehenden zwei Varianten geführt; diese sollten nun beide nochmals geprüft und verglichen werden.

Einwohnerversammlung

Der Gemeinderat beauftragte schließlich den OB einstimmig, gemäß der Vorlage eine Einwohnerversammlung zum Thema „Zukunft des Rathauses“ einzuberufen.

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