Lörrach Virtuos und mit Esprit

Die Oberbadische
Imponierende Vortragskunst in partnerschaftlicher Übereinstimmung demonstrierten Tabea Resin und Simon Weber bei ihrem Duokonzert in der Tüllinger Ottilienkirche. Foto: Walter Bronner Foto: Die Oberbadische

MusikKonzert mit Tabea Resin und Simon Weber in der Ottilienkirche

Die Begegnung mit dem „Duo Invenzione“, das am Sonntagabend in der Tüllinger Ottilienkirche konzertierte, geriet für die erfreulich große Hörergemeinde zu einem höchst erbaulichen Erlebnis.

Von Walter Bronner

Lörrach. Denn mit der aus Lörrach stammenden Flötistin Tabea Resin und ihrem Schweizer Partner Simon Weber an der Orgel stellten sich zwei Interpreten vor, die virtuoses Spiel mit musikantischem Esprit verbanden und durch ein lebendiges Vortragsniveau von tadelloser Übereinstimmung beeindruckten. Dabei begeisterte die Flötistin durch blühende Tongebung von wunderbar weichem Ansatz auf ihrer Traversflöte und die voll ausgesungenen melodischen Linien in den langsamen Sätzen, wie dem Prélude und der Sarabande im eingangs dargebotenen Concert Royal No. 4 von François Couperin. Staunenswert auch ihre perfektionierte Atemökonomie bei den rasanten Tempi, wie sie unter anderem in Telemanns Solo-Fantasie D-Dur oder im Allegro spirituoso des G-Dur Konzerts von Giambattista Pergolesi absolviert werden mussten.

Nicht minder überzeugend profilierte sich Simon Weber je nach Anforderung der Kompositionen als sicherer, zuverlässiger Begleiter oder gleichrangiger Partner. Letzteres explizit im Flautino-Konzert C-Dur von Antonio Vivaldi, das Tabea Resin auf dem mitunter etwas schrill tönenden Piccolo vortrug. Mit zwei filigranen Sonaten von Domenico Scarlatti imponierte der Organist überdies solistisch.

Dass fast nur Barockmusik auf dem Programm stand, machte das Hörerlebnis nicht weniger spannend. Denn auch die Kunst der alten Meister weist viele individuelle Akzente von melodischem und akkordischem Kontrastreichtum auf, die das Duo ebenso stilbewusst wie mit in einer bis ins letzte Detail reflektierten Phrasierung herausstellte.

Einzige Abstecher in heutige und romantische Tongefilde waren die liebenswürdige und von eingängiger volkstümlicher Melodik geprägte „Berceuse“ für Piccolo und Orgel von Hans-André Stamm (*1958) und die Zugabe - das duftige und leicht elegisch gestimmte Menuett aus George Bizets zweiter Arlésienne-Suite.

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