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Lörrach Vom Azubi zum Akademiker

(dr)
Horst Kraft strömt Zuversicht aus. Foto: Driesch

Jubilar: Horst Kraft wurde am 1. Mai 80 Jahre alt.

Lörrach - Die Energie und geistige Spannkraft von Horst Kraft ist ungebrochen. Sein Leben ist inzwischen ruhiger geworden, aber er beschäftigt sich inmitten vieler Bücher noch gern mit nationaler und internationaler Politik. Gestern vollendete er sein 80. Lebensjahr.

Der Jubilar wurde am 1. Mai 1939 in Berlin im Stadtteil Pankow geboren. Der Vater blieb im Krieg verschollen. Seine Mutter und er wurden ausgebombt. 1947 wurde die kleine Familie von den Sowjets nach Thüringen umgesiedelt, wo Horst Kraft die Schule besuchte. „Man musste viel improvisieren, um zu überleben“, erinnerte sich der Jubilar. Zwei Jahre später übersiedelten sie mit Genehmigung der Kommandantur nach Bad Wildungen in Nord-Hessen. Seine Mutter stammte aus diesem Ort.

Nach der Schule machte der Jubilar in einer Chemiefirma seiner Heimatstadt eine Lehre zum Maschinenschlosser, 1957 legte er die Facharbeiterprüfung ab.

In dieser Zeit schloss er sich dem Bund der Pfadfinder (BdP), einer überkonfessionellen Gruppierung, an. „Das war eine enorme Bereicherung nach dem Krieg“, sagte der Jubilar im Gespräch mit unserer Zeitung. Soziale Kompetenz, Gemeinschaftssinn und Kameradschaft habe er dort gelernt. Auch seine ersten Reisen ins Ausland habe er mit dem BdP gemacht.

Von 1958 an arbeitete Horst Kraft zwei Jahre in Kassel bei einer großen Maschinen- und Fahrzeugfirma. Bei einer Maschinenbaufirma in Braunschweig fand er 1960 einen neuen Arbeitsplatz. Ein Jahr später ereilte den Jubilar ein schwerer Arbeitsunfall, und er musste über ein Jahr aussetzen.

Die Unfallversicherung ermöglichte ihm danach eine weitere Ausbildung. Er suchte sich in Frankfurt/Main in einem Großhandel für Stahl und Maschinen einen kaufmännischen Ausbildungsplatz. Hier konnte er seine technischen Kenntnisse mit den kaufmännischen verbinden. Gleichzeitig holte er in der Abendschule das Abitur nach. Im Anschluss an die Ausbildung wurde er auf ein Seminar für Betriebswirtschaft in Weil am Rhein aufmerksam. In Verbindung mit der Universität Basel war hier ein Studium der Betriebswirtschaftslehre möglich. 1968 schloss er dieses Studium ab. Nach einer Zeit bei einer Firma in Maulburg ging er als Leiter des technischen Einkaufs zu einem Betrieb in Basel.

Ende der 70er Jahre nahm er sich ein Jahr Auszeit auf Ibiza.

1980 kam mit einer Firma für Schließsysteme und Sicherheitstechnik mit Sitz bei Zürich in Kontakt. Wie heute noch zu bemerken ist, war dies seine Lebensstellung. Zuletzt betreute er in ganz Deutschland und Teilen Europas die Großkunden. „Über mir war nur noch der Firmeninhaber, und mit dem hatte ich ein gutes Verhältnis“, erinnerte sich der Jubilar. Bis 2004 war er hier Vertriebsleiter.

Seither widmet er sich dem Lesen und fernöstlicher philosophischer Betrachtungen. Dies habe ihm über manche schwere private Stunden hinweggeholfen.

Unsere Zeitung schließt sich allen Gratulanten an und wünscht noch viele aktive Jahre.

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