^ Lörrach: Von der Faszination des Schreibens - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Von der Faszination des Schreibens

Gabriele Hauger
Künstler und Kuratorinnen in der Ausstellung                                      Foto: Gabriele Hauger

Bildende Kunst: VBK zeigt „schriftlich“ im Dreiländermuseum / Heute Vernissage.

Lörrach - Die Schrift an sich ist ein Faszinosum. Man denke nur an die akribisch künstlerisch gestalteten Initialien mittelalterlicher Handschriften. Dass Buchstaben als gestalterisches Element in der Bildenden Kunst verwendet werden, ist indes ein Phänomen, das erst Anfang des 20. Jahrhunderts auftauchte: bei den Kubisten, Surrealisten, der PopArt und den Dadaisten. Einen vielschichtigen Einblick über das, was mit Zeichen, Buchstaben und Schrift gestaltet werden kann, gibt die neue Ausstellung des Vereins Bildende Kunst Lörrach (VBK) unter dem Titel „schriftlich“, die heute Abend im Dreiländermuseum eröffnet wird. Ein neugierig machendes Thema, wie Hausherr und Museumsleiter Markus Moehring bei der gestrigen Pressekonferenz anmerkte.

Die Kuratorinnen Sigrid Schaub, Gabriele Menzer und Hanna Benndorf haben vier Künstler geladen, darunter traditionell auch Kunstschaffende aus der Regio. Dazu zählen Arno Dietsche aus Grenzach und Denise Lach aus Hüningen.

Grafische Element im Vordergrund

Letztere arbeitete als Lehrerin an der Schule für Gestaltung in Basel. Sie stellt in ihren Arbeiten das grafische Element in den Vordergrund. Spielerisch bedient sie sich verschiedener Schriften und liebt das Experiment. Sie erforscht was passiert, wenn man Schriftzeichen auf Keramik, Stoff, Metall oder Leder aufträgt, oder wenn man Tusche oder Säure benutzt. In ihren Collagen, Siebdrucken, Aquarellen oder Keramik-Arbeiten lotet sie das mit Begeisterung und Leidenschaft aus.

Arno Dietsche ist von Haus aus Grafiker. Seine mittels codierter Computerschrift entstandenen Arbeiten hinterfragen die Lesbarkeit von Schrift und Sprache sowie deren Wahrheitsgehalt, die via Internet erfolgende Überflutung des Menschen mit Worten und Informationen. Seine eigens entwickelten Schriften enthalten ganz konkrete Texte: aus Künstlergesprächen, aber auch aus der Genesis. Umprogrammiert erscheinen sie wie grafische Muster.

Aus Ludwigsburg ist die Künstlerin Sigrid Artmann angereist. Ihr geht es nicht um schönes Schreiben, sondern um die Sprache in der Kunst und die Macht der Worte. Sprache könne ja kommentieren, beschreiben, negieren, aber auch manipulieren. Experimentierfreudig setzt Artmann Fragmente von Sätzen und Wörtern in Szene, stellt mit ihren interpretierbaren Werken Fragen, allein durch Farbwahl, Installierung oder Rahmen.

N.O. Madski aus Hamburg kommt von der Street Art und stellte bereits in der Weiler Colab Gallery aus. Ausgehend von seinem Schriftzug, den er stets neu gestaltet, erobert er urbane Nischen und Brachflächen. Diese anschließend fotografierten Arbeiten werden von ihm bearbeitet und so in der Ausstellung gezeigt.  Vernissage: heute, 19 Uhr, Dreiländermuseum Lörrach; bis 17. März, Di-So, 11-18 Uhr

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