Fällungen nehmen zu
Die Zahl der Baumfällungen hat in den zurückliegenden Jahren zugenommen. Laut einer Mitteilung der Stadt vom November 2022 mussten bis vor einigen Jahren jeden Winter 60 bis 80 Bäume gefällt werden, inzwischen sind es 100 bis 140. Steffen Vogel macht den Klimawandel dafür verantwortlich: stärkere Stürme, weniger Regen, mehr Hitze, sagt er. Seit 20 Jahren messe die Stadtgärtnerei die Niederschläge: Während früher 1000 bis 1200 Milliliter Regen pro Jahr fielen, habe es im Durchschnitt der zurück liegenden drei Jahre nur 500 bis 600 Milliliter geregnet. Immer häufiger gebe es wochenlange Hitzeperioden und Starkregen, bei denen das Wasser oberirdisch abläuft anstatt im Boden zu versickern, schildert Vogel. All das verursache bei den Bäumen Hitzeschäden und mache sie anfälliger für Pilzkrankheiten.
„Wenn möglich, pflanzen wir bei jeder Baumfällung nach“, erklärt Vogel. Aber das sei nicht immer möglich. Heute hebe man für die Bäume viel größere Pflanzgruben aus als früher. Wenn dann unter der Straße viele Versorgungsleitungen liegen, sei nicht immer Platz für die neue, größere Pflanzgrube. Immer häufiger pflanze man hitze- und trockenheitstolerante Baumarten, zum Beispiel südeuropäische Eichen.
Auch die Pflege der frisch gesetzten Bäume ist aufwendiger geworden. Während die Stadtgärtnerei sie früher drei Jahre lang mit Wasser versorgen musste, müssen sie inzwischen fünf Jahre lang gegossen werden, sagt Vogel: Und selbst dann käme es vor, dass ein Baum nach zehn Jahren doch noch vertrocknet.