Die Stadt Karlsruhe hat seit 2005 ein Radverkehrskonzept. Michael Obert hat es als Baubürgermeister maßgeblich mit umgesetzt. Das Ergebnis: Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat Karlsruhe beim diesjährigen Fahrradklima-Test als fahrradfreundlichste Großstadt mit mehr als 100 000 Einwohnern in Deutschland ausgezeichnet.
Laut Obert sind in der Fächerstadt die Bedingungen für den Radverkehr günstig: Im Zentrum sind Geschäfte, das Theater und andere Ziele auf kurzem Weg zu erreichen. In der Stadt leben 44 000 Studenten. Im „Radlerforum“ diskutieren seit vielen Jahren so verschiedene Akteure wie das Rathaus und der Gemeinderat, die Polizei, der ADFC oder die Industrie- und Handelskammer über den Radverkehr. Für diesen hat die Stadt Karlsruhe inzwischen fast 50 Fahrradstraßen geschaffen. An vielen Kreuzungen gibt es Fahrradstellflächen und -ampeln, die vor den Autoampeln grün werden. Zwei „Bypässe“ für Velos führen um die Innenstadt, da Radfahren in der Fußgängerzone verboten ist. Außerdem kann man flächendeckend per Handy-App Räder und telefonisch auch Lastenräder leihen.
Obert nannte aber auch Defizite der Fahrradstadt: So mangelt es an Abstellplätzen, und es werden viele Velos geklaut. Fahrradschnellstraßen gibt es bisher nicht, weil sie teuer sind.