Waldorf-Kindergarten: Vor-Ort-Termin der Fraktionen / Lieferschwierigkeiten machen Probleme
Trotz zum Teil erheblicher Lieferschwierigkeiten bei diversen Materialien – zum Beispiel der Fenster – rechnet die Stadt fest damit, das Vorzeigeprojekt Waldorf-Kindergarten im Landschaftspark Grütt bis Frühjahr 2023 seiner Bestimmung übergeben zu können. Die voraussichtlichen Kosten liegen mittlerweile bei 4,7 Millionen Euro. Nächste Woche ist Richtfest.
Von Peter Ade
Lörrach. Stadträte überzeugten sich bei einem Rundgang am Donnerstagabend vom Baufortschritt, der die Akteure laut Architekt Joachim Kromer-Piek (Grenzach-Wyhlen) allerdings immer wieder vor Herausforderungen stellt, da verschiedene Firmen Terminvereinbarungen nicht einhalten können.
Der Spatenstich im August 2021 bildete den Start der letzten Etappe auf dem langen Weg zu einem modernen Gebäude mit 800 Quadratmetern Nutzfläche. Bis es bezogen werden kann, bleibt der Kindergarten in der Neumattschule in Stetten.
Einst für die Landesgartenschau 1983 errichtet, ist das alte, als Pavillon bezeichnete Gebäude zwischen Grüttparkstadion und Campingplatz mittlerweile Geschichte. Der Bauplatz auf dem dreieckigen Grundstück im Grütt wurde vormals als Begegnungsstätte für Jugendliche genutzt, später von Amateurfunkern. Dann kam der Kindergarten, der aber gleich zweimal vorübergehend ausziehen musste.
Vor 25 Jahren hatte ein Einbrecher einen Brand gelegt, so dass die Kinder ins ehemalige Schul- und Wasserwirtschaftsamt an der Haagener Straße ausweichen mussten. Seit 2019 besuchen sie nun den Kindergarten in der Neumattschule, da schwere bauliche Mängel am bestehehenden Gebäude einen Neubau nötig machten.
Der zukünftige Waldorf-Kindergarten wird insgesamt Platz für drei Gruppen haben, davon eine Kindergartengruppe und eine Krippengruppe in Ganztagesbetreuung. Um dem Bedarf nach Ganztagsplätzen gerecht zu werden, sollen die Öffnungszeiten einer der beiden bestehenden Kindergartengruppen ausgedehnt werden, so dass diese als Ganztagsgruppe geführt wird. Die zusätzliche Krippengruppe für unter Dreijährige soll auch als Ganztagsgruppe geführt werden.
„Die Idee hinter dem Neubau ist ein weiterer Ausbau der Kinderbetreuungsplätze in Lörrach unter Beibehaltung der Trägervielfalt und der daraus resultierenden Vielfalt der pädagogischen Konzepte. So möchten wir allen Eltern Lörrachs ein passgenaues Angebot für ihr Kind bieten“, erläuterte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic.
Das zentrale Baumaterial für den eingeschossigen Bau ist der nachwachsende Rohstoff Holz, das aus dem Stadtwald stammt. „Die nachhaltige und ressourcenschonende Umsetzung wird so um den Aspekt der Regionalität erweitert“, präzisierte Architekt Kromer-Piek.
Über eine Grundwasser-Wärmepumpe mit Erdsonden wird die Wärmeversorgung sichergestellt. Diese Technik bietet zudem die Möglichkeit einer passiven Kühlung über die Fußbodenheizung – ohne Einschalten der Wärmepumpe selbst. Damit kann eine Überhitzung des Hauses kostengünstig vermieden werden.
