Röttelnbund zieht dennoch durchwachsene Bilanz
Lörrach-Haagen - „Dies war das zweite Jahr mit der Corona-Pestilenz, welche unser aller Leben in kürzester Zeit so massiv umkrempelte.“ Uwe Gimpel, Vorsitzender des Röttelnbundes Haagen und „Burgvogt zu Rötteln“, bilanzierte in der Mitgliederversammlung ein Jahr, das einmal mehr von der Pandemie geprägt war.
Von Gottfried Driesch
Coronabedingt war die Burg bis Ende März geschlossen. Veranstaltungen wie der 1. Mai, die Burgfestspiele und Jazz auf der Burg mussten abgesagt werden. Die Arbeitsgruppe musste zeitweise auf sechs Personen begrenzt werden. Die Jugendgruppe durfte erst im Juni wieder mitarbeiten. Zwischenzeitlich habe das Lesen der sich ständig ändernden Corona-Verordnungen zur Bettlektüre gehört, um zeitnah reagieren zu können, sagte Gimpel.
Immerhin: Trotz der vielen Einschränkungen sei die Burg Rötteln im vergangenen Jahr von 32 700 Menschen besucht worden. Gegenüber dem bereits schlechten Jahr 2020 war das allerdings nochmal ein Minus von rund zehn Prozent. In der Knecht – stube fanden 38 Hochzeiten, vornehmlich im kleinen Rahmen, statt.
Arbeitsstunden
Die Arbeitsgruppe leistete im vergangenen Jahr 5025 ehrenamtliche Stunden. Dies waren zwar rund 500 Stunden weniger als im Vorjahr. Da sich die Leistung aber auf weniger Schultern verteilte, war der persönliche Einsatz der Beteiligten deutlich höher. In diesem Zusammenhang lobte Landrätin und Präsidentin des Röttelnbundes, Marion Dammann, den überdurchschnittlichen Einsatz der Ehrenamtler. „Ohne das Ehrenamt könnten wir unser Wahrzeichen nicht so hervorragend erhalten“, sagte sie.
Viel Arbeit machte die Sanierung des Daches am „Sommerhaus“, dessen tragenden Balken morsch geworden waren, wie der Leiter der Arbeitsgruppe, Robin Price, erläuterte.
Finanzen
Kassierer Johannes Karg musste seine Kasse mit erheblichem Defizit abschließen. Grund war die Sanierung am Sommerhaus, die trotz vieler Eigenleistung mit mehr als 20 000 Euro zu Buche schlug. Dank Rücklagen war die Finanzierung kein Problem. Zugleich fielen durch die pandemiebedingten Einschränkungen viele Einnahmen weg.
Nachdem die letzte Erhöhung der Eintrittspreise bereits mehrere Jahre zurückliegt, beschloss die Versammlung eine Anhebung. Künftig beträgt der „Wegezoll“ genannte Eintritt für Erwachsene drei Euro (bisher 2,50 Euro), für Kinder 1,50 Euro (bisher ein Euro).
Wahlen
Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig bestätigt: Marion Dammann (Präsidentin), Uwe Gimpel (Vorsitzender mit dem Titel „Burgvogt“), Matthias Kaltenbach (stellvertretender Vorsitzender), Robin Price (Leiter Arbeitsgruppe), Johannes Karg (Kassierer), Markus Merkofer (Schriftführer) und Bernd Gimpel (Vertreter der Mitglieder). Das Amt des Archivars blieb unbesetzt.
Ausblick
Alle Beteiligten hoffen, dass heuer wieder viele Veranstaltungen auf der Burg Rötteln stattfinden können. Die Burgfestspiele werden bereits vorbereitet. Um die Arbeit des Vereins auf Dauer zu gewährleisten, werden dringen neue Mitglieder gesucht.
Ehrungen
Der Röttelnbund ehrte alle Arbeitsgruppenmitglieder, die im vergangenen Jahr mehr als 100 Stunden gemeinnützige Arbeit geleistet haben. Dies waren Uwe Gimpel (881 Stunden), Robin Price (622), Bernd Gimpel (455), Matthias Kaltenbach (408), Jacqueline Gimpel (393), Kevin Eckelt (259), Heiner Mues (291), Tizian Melzer (255), Wilhelm Wagner (235), Justin Hojnacki (298), Markus Merkofer (176) und Daniel Brückner (140). Auf weitere Helfer entfielen 338 Stunden.
Ferner fanden 21 Ehrungen für 25, 40 oder 50 Jahre Mitgliedschaft statt.
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