Lörrach Wandel-Areal wird gesichert

Gottfried Driesch
Dieser bisher unbebaute Teil des Lauffenmühle-Areals soll nach dem Willen des Ortschaftsrats mit altersgerechten Wohnungen bebaut werden. Foto: Gottfried Driesch

Ortschaftsrat: Altersgerechtes Wohnen auf Teilareal der Lauffenmühle angeregt.

Lörrach-Brombach - Was geschieht nach der Insolvenz der Lauffenmühle mit dem Gelände? Am Dienstag befasste sich der Ortschaftsrat Brombach in diesem Zusammenhang in zwei Verwaltungsvorlagen mit „vorbereitenden Untersuchungen“ und einer „Satzung über ein besonderes Vorkaufsrecht“.

Hintergrund der Vorlagen ist, dass die Stadt Lörrach zur „Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung durch Satzung Flächen bezeichnet, an denen ihr ein Vorkaufsrecht an Grundstücken zusteht“.

Lauffenmühle

Wie Michael Klatz vom Fachbereich „Stadtentwicklung und Stadtplanung“ ausführte, gehört das betroffene Gebiet nicht der Firma Lauffenmühle sondern einer Immobilienfirma. Sollte diese das Grundstück ganz oder teilweise veräußern wollen, würde das Vorkaufsrecht der Stadt wirksam werden.

Grundsätzlich war der Ortschaftsrat Brombach mit dem Verfahren einverstanden. Allerdings regte Harald Eberlin (SPD) an, dass der östlichste Teil des Geländes gegenüber der Hofmattstraße für altersgerechte Wohnbebauung reserviert werden sollte.

Wie Klatz erläuterte, könnte dies erst in einem künftigen Bebauungsplan geschehen. Dies sei außerdem abhängig von den Lärm- und Umweltemissionen des dringend benötigten Gewerbegebietes. Jetzt gehe es darum, eine Zersplitterung des Geländes durch Teilverkäufe des jetzigen Grundstücksbesitzers zu verhindern. Die Vorlagen wurden einstimmig befürwortet.

Friedhofsentwicklung

Jens Langela, Betriebsleiter Eigenbetriebe Werkhof, Stadtgrün und Friedhöfe, erstattete einen Sachstandsbericht über die Entwicklung des Friedhofs Brombach. Viel Aufsehen hatte im April des vergangenen Jahres die Ankündigung hervorgerufen, in Brombach womöglich nur noch Urnenbestattungen zuzulassen (wir berichteten). Jetzt wurden die Untersuchungen der Bodenbeschaffenheit ausführlich vorgestellt.

Wenn ein Körper beerdigt wird, so wird er von Mikroorganismen zersetzt. Nach der Ruhezeit sind höchstens ein paar Knochenreste vorhanden – auch der Sarg hat sich zersetzt. Damit die Mikroorganismen ihr Werk vollbringen können, ist vor allem Luftsauerstoff erforderlich. Bei lehmigen und tonigen Böden wird die Zufuhr von Sauerstoff oft unterbunden. Auch ein hoher Grundwasserspiegel verhindert die Verwesung – mitunter dringt Wasser in die Särge ein. Die Folge kann sein, dass nach der Ruhezeit ein noch weitgehend erhaltener Körper vorgefunden wird.

In Brombach ist nur knapp ein Drittel der Fläche – zur Lörracher Straße gelegen – für Erdbestattungen geeignet. Der hintere Teil zur Hofmattstraße ist nach den Erduntersuchungen nicht für Erdgräber geeignet. Laut Langela reichen die freiwerdenden Flächen bei gleichbleibender Zahl der Erdbestattungen noch für acht bis zehn Jahre.

Herbert Piorr (CDU) schlug vor, doch diese Zeit erst einmal abzuwarten und keine Panik zu verbreiten. Lothar Ehret (Freie Wähler) fragte an, ob sich der Boden nicht „aufpeppen“ ließe. Dies sei zwar möglich, aber sehr teuer, hieß es. Zudem fehlten die Langzeiterfahrungen, meinte Langela.

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