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Kristoff Meller

Bürgerbeteiligung: „Dialogsommer 2020“ der Stadt gestartet. Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft.

Lörrach - Die Stadt Lörrach hat am heutigen Donnerstag den „Dialogsommer 2020“ am Blumenpavillon neben dem Bahnhofsgebäude eröffnet. Unter dem Motto „Zusammen zum Ziel“ werden im Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Bürgerschaft bis Ende Oktober das Zielbild Lörrach 2025 sowie das „Räumliche Zielbild 2030 I 2040“ (Integriertes Stadt- und Verkehrsentwicklungskonzept, ISEK) entwickelt. Der Dialogsommer bildet mit einer breiten Bürgerbeteiligungsphase den Auftakt zum Prozess.

Bunte Fähnchen auf die Lörrach-Karte pinnen, Postkarten mit Wünschen ausfüllen und dabei stets Abstand halten und danach alles desinfizieren. So soll den Bürgern trotz der Corona-Pandemie durch verschiedene Beteiligungsformate „Lust darauf gemacht werden“, sich bis Ende Oktober mit ihrer Stadt zu beschäftigen, erklärte Oberbürgermeister Jörg Lutz. Er zeigte sich „ein bisschen stolz“ darauf, dass die Lerchenstadt die einzige Kommune zwischen Freiburg und Konstanz sei, die bei der Stadtentwicklung eine so umfangreiche Bürgerbeteiligung anbiete, um gemeinsam die Ziele für die Zukunft zu definieren.

Treffen, diskutieren und auch streiten

„Dieser Prozess hat für mich aber auch etwas mit Demokratie zu tun“, sagte Lutz. Denn schließlich habe das Volk die Herrschaft. Er freue sich bereits darauf, in den nächsten Monaten viele Bürger zu treffen, mit ihnen zu diskutieren und gegebenenfalls auch zu streiten, wenn es der Sache diene.

Sind die Themen, die im Gemeinderat und im Rathaus bislang im Vordergrund standen auch die Themen, welche die Mehrzahl der Bürger als besonders wichtig einstuft? Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic hofft hier durch den Dialogsommer auf viele neue Erkenntnisse. „Wir planen die Stadt, in der wir alle leben“, betonte Neuhöfer-Avdic und hofft auf viele Ideen aus der Bevölkerung und Hinweise auf so manchen Schatz, der bisher noch im Verborgenen schlummere.

Info- und Mitmachpavillon im Zentrum

Als erstes positives Beispiel nannte sie den Pavillon am Hauptbahnhof, der in den nächsten Wochen immer wieder als Info- und Mitmachpavillon geöffnet wird. Dieser stehe seit Jahren leer, obwohl er viel Potenzial biete, wenn man nur ein bisschen Farbe und einen Putzlappen in die Hand nehme.

Der Pavillon ist am morgigen Freitag zwischen 10 und 13 Uhr sowie zwischen dem 2. August und 8. September jeweils an den Dienstagnachmittagen von 14 bis 17 Uhr eine feste Anlaufstelle für Fragen und Diskussionen rund um das Thema. Jeden Dienstag zwischen 12 und 13 Uhr stehen zudem Lutz oder Neuhöfer-Avdic zum Austausch bereit. Da die Besuchszahl im Innenraum begrenzt ist, werden die Veranstaltungen überwiegend im Freien vor dem Pavillon stattfinden. Die Besucher sind außerdem angehalten, die Abstandsregelungen zu beachten und ihre Kontaktdaten zu hinterlassen.

Die Ergebnisse des Dialogsommers sind anschließend Grundlage für den weiteren Prozess. Die Bürgermeisterin machte aber auch deutlich, dass der Prozess „kein Wunschkonzert“ sein werde und es eine regelmäßige Rückkopplung mit dem Gemeinderat gebe, der letztlich die Entscheidungen treffe. Es gehe aber darum, die Ziele möglichst klar zu definieren, um auch den Weg dorthin besser vorzeichnen zu können. Angesichts der „Flut an Aufgaben“, welche die Stadt vor der Brust habe, müsse man diese priorisieren.

Stadtspaziergänge und mobile Infostände

Durch den an die Corona-Pandemie angepassten Beteiligungsprozess soll der Dialog mit den Bürgern gesucht werden, „in einer Zeit, wo persönlicher Kontakt eigentlich schlecht möglich ist“, ergänzte Andreas Bernögger vom begleitenden Büro „STUDIO | STADT | REGION“ aus München. Neben verschiedenen mobilen Info- und Mitmachständen auf Wochenmärkten, im Parkschwimmbad, Hebelpark und anderen Orten sind auch mehrere Stadtspaziergänge mit der Verwaltungsspitze geplant. Da die Teilnahmezahlen für die Stadtspaziergänge begrenzt sind, wird um frühzeitige Anmeldung gebeten.

Außerdem sind ab Mitte September sogenannte „Montagabendgespräche“ zu Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung geplant. Parallel wird auf der Website www.zusammen.loerrach.de immer über den aktuellen Stand informiert, damit sich die Bürger orientieren können.

Ende Oktober werden die Ergebnisse des Dialogsommers bei einer Abschlussveranstaltung präsentiert. Diese wird je nach Stand der Pandemie nur per Live-Stream auf der Beteiligungsplattform übertragen. Neuhöfer-Avdic: „Wir fahren bei diesem Projekt immer auf Sicht und schauen, was trotz Corona möglich ist.“ n  Alle Infos und Termine des Dialogsommers unter www.zusammen.loerrach.de

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