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Lörrach „Weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll“

Guido Neidinger
Gegen die Auto-Kaufprämie demonstrierten gestern Aktivisten von „Fridays for Future“ auf dem Alten Markt. Mit dabei waren auch einige „Parents for Future“. Foto: Guido Neidinger

Klimaschutz: „Fridays for Future“ demonstriert gegen geplante Autoprämie auf Altem Markt.

Lörrach - Mit einer Mahnwache protestierte die Bewegung „Fridays for Future Lörrach“ gestern Nachmittag auf dem Alten Markt. Hintergrund war der für gestern anberaumte Autogipfel der Bundesregierung, bei dem es um eine Kaufprämie für Autos zur Ankurbelung der deutschen Wirtschaft in der Corona-Krise gehen sollte.

Der Autogipfel wurde dann jedoch kurzfristig abgesagt. Aus Berlin verlautete, dass die große Koalition erst untereinander besprechen will, ob es direkte Autoprämien geben soll oder ob die Hilfe für die Autoindustrie in ein allgemeines Konjunkturprogramm eingebettet wird. Das Thema soll zunächst im Koalitionsausschuss am kommenden Dienstag beraten werden.

Etwa 30 Teilnehmer

Nicht abgesagt wurde indes die Mahnwache von „Fridays for Future“ in Lörrach und in anderen Städten. Etwa 30 Klimaaktivisten nahmen daran teil. Sophia Salzberger begründete die eher geringe Zahl so: „Wir haben bewusst nicht viel Werbung gemacht, weil wir gewährleisten wollten, dass alle sich an die Abstandsregeln halten können.“ Das funktionierte gut. Als Zeichen, „dass die Uhr für unser Klima abläuft“, wie Océane Delin es formulierte, setzten sich die Teilnehmer in Form einer Sanduhr aufs Pflaster des Alten Marktes.

Anschließend wurde in mehreren Redebeiträgen harte Kritik an dem 156 Milliarden Euro schweren Konjunkturpaket der Regierung geübt. Die Autoprämie sei „weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll“, betonte Delin. Besser wäre es, „in nachhaltige Infrastruktur zu investieren“ und somit „die Weichen für eine lebenswerte Zukunft“ zu stellen.

Laut Sophia Salzberger kommt der Rettungsschirm der Bundesregierung „nicht bei denen an, die das Geld nötig hätten“. Stattdessen würden damit Großkonzerne wie die kriselnde Autobranche oder die Lufthansa gerettet. Konzerne, die die Klimaprobleme mitverschuldet hätten. Das sei „weder vernünftig noch sozial“.

An die Politiker appellierte Salzberger: „Gerade jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um die Verkehrs- und Wirtschaftswende einzuleiten.“

Gedacht wurde im Rahmen der Veranstaltung auch des vor wenigen Tagen von einem amerikanischen Polizisten getöteten Schwarzen George Floyd.

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