Ortschaftsrat I: Museum plant Depot in Brombach
Lörrach-Brombach (dr). Der Ortschaftsrat Brombach befasste sich auf seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am Dienstag mit dem geplanten Neubau eines Museumsdepots für das Dreiländermuseum (wir berichteten). Der Ortschaftsrat befürwortete die Pläne einstimmig.
Die Stadt Lörrach beabsichtigt, auf dem geplanten Gewerbegebiet Hugenmatt-Ost zwischen „Alte Straße“ und der Bahnlinie ein Depot für die rund 50 000 archivierten Gegenstände des Museums zu errichten. Um die Beschlussvorlage vorzustellen, waren der Fachbereichsleiter Kultur und Tourismus, Lars Frick, und Museumsleiter Markus Moehring in die Sitzung gekommen.
„Das eigentliche Herz eines Museums ist das Depot“, sagte Moehring. Im Museum gebe es nur Platz für die laufenden Ausstellungen. Erst die Sammlung im Depot ermöglichte wechselnde Sonderausstellungen.
Bei dem jetzt forcierten Beschluss handele es sich noch nicht um den Bauantrag. Vielmehr sei man durch die Möglichkeit einer Interreg-Förderung in Zugzwang geraten, ergänzte Lars Frick. Die Sammlung im Depot solle nicht nur dem Lörracher Museum, sondern auch den Museen in Südbaden, dem Elsass und der Nordwestschweiz zugänglich sein. Dies sei die Vorraussetzung, dass Interreg-Fördermittel fließen könnten.
„Wir müssen von den Provisorien weg“, meinte Moehring. Das jetzige Provisorium in einem ehemaligen Gaba-Gebäude in Tumringen stünde nur begrenzte Zeit zur Verfügung und würde im Jahr 110 000 Euro Miete kosten. Ferner sei der Platz so beengt, dass Forscher, Journalisten und interessierte Bürger nur schwer die Museumsschätze auswerten könnten.
Die Stadtverwaltung steht vor einer großen Aufgabe mit einem strammen Zeitplan. Bis Mitte 2019 muss die Entwurfsplanung mit Kostenberechnung vorliegen. Die europaweite Ausschreibung soll Anfang 2020 erfolgen und der Bau im April 2020 beginnen. Der Umzug soll ab November 2021 beginnen und etwa ein halbes Jahr dauern. Laut der Schätzung eines Sachverständigen für Museumsdepots ist eine Fläche von 2673 Quadratmetern angepeilt. „Das Depot soll ja mindestens für 30 Jahre reichen“, so Moehring. Die Vorsitzende des Museumsvereins, Inge Gula, lobte: „Es ist eine überregional bedeutende Sammlung, die das Dreiländermuseum hat. Endlich hören die Provisorien auf.“
