Lörrach „Wegschauen ist leichter als Hinschauen“

Gerd Lustig
Pfarrerin Christine Gellrich mit ihrem Kollegen Luca Ghiretti beim traditionellen Gottesdienst am Pfingstmotag in der Christuskirche. Foto: Gerd Lustig

Pfingsten: Ökumenischer Gottesdienst in der Christuskirche gefeiert.

Lörrach - „Geist des Friedens – wo bist du?“ Unter dieses Motto wurde der ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag gestellt. Die Predigt in der gut besuchten Christuskirche hielt Pastor Jürgen Exner von der Baptistengemeinde. Vorbereitet hatte den Gottesdienst die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Deutschlands (ACK) in Kooperation mit der Christusgemeinde und Pfarrerin Christine Gellrich und ihrem Team.

„Geist des Friedens – wo bist du?“, so dürfe man zu Recht fragen nach den jüngsten religiös motivierten Anschlägen in Sri Lanka, Neuseeland und den USA mit vielen Toten, Verletzten sowie schrecklicher Grausamkeit, erklärte Exner. Doch wer an Gott glaube, der wisse, dass der Geist des Friedens – und das nicht nur zu Pfingsten – allgegenwärtig sei.

Exner machte dies zunächst an drei Personen fest. Zum einen an einem Kaplan aus Sri Lanka, der trotz allem öffentlich dazu aufgefordert habe, den Tätern zu vergeben. Weiterhin beispielgebend ist für ihn die Figur des Stephanus, der nicht nur als erster Märtyrer in die christliche Geschichte eingegangen ist, sondern ebenfalls um Vergebung für die Sündigen bat. Und letztlich natürlich Jesus Christus, der den Menschen gezeigt habe, wie ein Leben mit Gerechtigkeit und Vergebung und Verzeihung aussehen kann und sollte.

Christlicher Glaube, Nächstenliebe und Achtung vor der Schöpfung

„Und daher ist auch in uns, den Kindern Gottes, ebenfalls der Geist des Friedens“, sagte Exner. Voraussetzung dafür sei der christliche Glaube, die Nächstenliebe und die Achtung vor der Schöpfung. „Von uns allen und jedem Einzelnen sollte also der Geist des Friedens ausgehen“, betonte Exner. Und das müsse auch im täglichen Leben gelebt werden. Soziale Ungerechtigkeiten, Missgunst und Neid schürten nur Konflikte. „Ein jeder sollte also für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit einsetzen und so für Frieden sorgen“, sagte Exner.

Zuvor hatte bereits Pfarrerin Christine Gellrich dazu aufgerufen, genau hinzuschauen: „Wegschauen ist leichter als Hinschauen“, mahnte sie. Bereits im Kleinen und im Alltag könne man sich fortwährend als Friedensstifter betätigen, und zwar ganz im Sinne der diesjährigen christlichen Losung: „Suche den Frieden und jage ihm nach.“

Dem sozialen Aspekt gewidmet

Die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes war dem zwischenmenschlichen und dem sozialen Aspekt gewidmet: Das gespendete Geld soll an den Verein „Kreuzweg“ gehen, der sich seit vielen Jahren um Menschen kümmert, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine Chance haben und ihnen daher Wohnungen und Bleiben zur Verfügung stellt. Ganz speziell ist aktuell an die Einrichtung eines Tagescafés gedacht.

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