Eine nicht ganz einfach Aufgabe für den schrulligen Kommissar Baum, der lieber den Münsteraner Tatort geschaut hätte, als einen Mörder zu ermitteln. Ein Spiel mit Irrungen und Wirrungen und einiger Situationskomik beginnt. War es am Ende Emilia die Ehefrau des Toten (Katrin Baldrich) oder der Freund des Hauses beziehungsweise der Hausfreund, der Reblausbekämpfer Dr. Joachim Gansmüller (Paul Jürgens), der seine, wie sich später herausstellte, Geliebte gerne für sich gehabt hätte. Mordmotive zuhauf gab es, denn auch der koksende Bruder Benjamin (Kevin Hils), die Schwester Tatjana, Weinkönigin von 1991 (Doris Specker), die in einem Running Gag bestrebt war, Autogrammkarten aus eine längst vergangenen Zeit unters Publikum zu bringen, oder war es doch die Angestellte Elke (Nadine Fuhr), die offenbar ein dunkles Geheimnis verbarg?
Alle hatten ein Motiv, denn Hermann Kessel hatte angekündigt, sein Testament ändern zu wollen, in dem sich ein jeder der Protagonisten, mit Ausnahme des Reblausbekämpfers, der bekanntlich ein anderes Motiv hatte, Hoffnungen auf einen großen Batzen aus der Erbmasse des Toten gemacht hatten. Mit viel Wortwitz: „Gab es Familienstreitigkeiten?“, fragte der Kommissar und erhielt die vielsagenden Antwort „Nicht mehr als üblich, aber eine Zeit lang waren alle Messer aus der Küche verschwunden“, und mit dem Einbeziehen des Publikums in die Aktionen wurde eine entspannte Atmosphäre geschaffen, die den Abend zum doppelten Genuss werden ließ.
Und: Immer wenn es spannend wurde und man der Lösung des Falls ein Stücken nähergekommen schien, krähte Angestellte Elke dazwischen: „Der nächste Wein ist fällig“. Ob sie wohl einen besonderen Grund hatte, die Ermittlungen zu verzögern?