Jubilar: Hinter Manfred Kuch liegen viele aufregende Jahre
Lörrach (dr). Manfred Kuch feiert heute seinen 90. Geburtstag. Als junger Mann suchte er die Herausforderung. Das ist auch heute noch so. Seine größte Herausforderung ist derzeit, einen Impftermin zu bekommen. Seit zwei Wochen versucht er dies ständig am Telefon. Nach einer sehr langen Zeit in der Warteschleife habe es dann geheißen: „Derzeit sind alle Impftermine vergeben. Versuchen sie es später.“
Am 2. Februar 1931 in Stuttgart geboren, besuchte Kuch dort die Schule. Später wechselte er an eine Ausleseschule im Schwäbischen. Gleich nach Kriegsende begann er in Stuttgart eine Schreinerlehre, die er 1948 mit der Gesellenprüfung abschloss. Es folgten viele Jahre der Wanderschaft durch die halbe Welt. Zunächst ging es nach Düsseldorf, wo er als Schreiner und Messebauer arbeitete. Über Stockholm führte ihn sein Weg in den hohen Norden bis nach Norwegen. Oft sei er getrampt, ohne zu wissen, wohin der Weg führte. Stets habe er sich eine Beschäftigung gesucht und gearbeitet.
Ausbildung bei der U.S. Army absolviert
Weiter ging es in die USA, wo er als Tourist einreiste. Obwohl er keine Arbeitserlaubnis hatte, fing er wieder gleich an zu arbeiten. Mit einer Registrierungskarte der U.S. Army konnte er zunächst im Land bleiben, bis die Militärpolizei ihn aufgriff. Also machte er eine Armeeausbildung. Als er in den Koreakrieg geschickt werden sollte, verweigerte er den Dienst und wurde unehrenhaft aus der Army entlassen.
Zurück in Europa arbeitete er zunächst wieder in Stuttgart. Aber das Fernweh lockte. Über Persien (heute Iran), und Indien führte ihn sein Weg nach Ceylon (heute Sri Lanka). Immer wieder arbeitete er für seinen Lebensunterhalt. Inzwischen war so etwas wie ein Universalhandwerker aus ihm geworden. Als einfacher Matrose heuerte er auf einem Schiff an, um wieder nach Europa zu kommen.
Diese Wanderjahre dauerten bis weit in die 60er Jahre an. Im Jahre 1970 lernte er in einem Kaufhaus in Stuttgart seine aus Wollbach stammende spätere Frau Monika kennen. Nach nur sechs Monaten wurde geheiratet – inzwischen haben sie bereits Goldene Hochzeit gefeiert.
Einige Jahre arbeitete das Ehepaar als Monteure von Einbauküchen. Im Elternhaus von Monika Kuch baute sich der Jubilar 1976 eine Wohnung aus und übersiedelte ins Kandertal.
Wenig später ergab sich die Chance, einen Meisterkurs zu besuchen. So legte Manfred Kuch 1978 die Meisterprüfung als Schreiner ab. Bei der Firma Vitra in Weil am Rhein betreute er künftig viele Objekte im Ladenbau, bis er 1990 in Rente ging.
Seither reist das Ehepaar gerne. Mehrmals in die USA und nach Australien, wohin Familienangehörige ausgewandert sind. Aber auch Neuseeland und die Südsee wurden bereist. Vor einem halben Jahr zog das Ehepaar Kuch wegen der besseren Infrastruktur nach Lörrach um.
Das größte Hobby des Jubilars ist das Tontaubenschießen. Auch den Jagdschein hat Kuch, um gelegentlich mit einem Bekannten zu jagen.
Die Redaktion gratuliert herzlich zum Geburtstag und wünscht alles Gute.
