^ Lörrach: Weniger Tempo = mehr Ruhe - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Weniger Tempo = mehr Ruhe

Kristoff Meller

Verkehr: Dritte Auflage des Lärmaktionsplans startet. Erste Offenlage voraussichtlich im Herbst.

Lörrach - Die Stadt Lörrach ist laut Paragraf 47d des Bundesimmissionsschutzgesetzes zur Aufstellung eines Lärmaktionsplans (LAP) für alle Straßen mit über 8000 Kraftfahrzeugen pro Tag verpflichtet, der wiederum alle fünf Jahre erneuert werden muss. Aber: Der jüngste Lörracher LAP stammt noch aus dem Jahr 2015. Nun steht die dritte Auflage endlich in den Startlöchern. 

Nach der kürzlich erfolgten Ausschreibung für den entsprechenden Gutachterauftrag liegt allerdings nur ein Angebot vor, obwohl drei Fachbüros angeschrieben wurden, wie Britta Staub-Abt, Fachbereichsleiterin Umwelt und Klimaschutz, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bekannt gab. Dieses Angebot liege aber „bei weitem im finanziellen Rahmen“, erklärte Staub-Abt – weshalb am Montag auch die Auftragserteilung erfolgte. Die vom Büro veranschlagte Summe von 29 000 Euro brutto sei indes unter anderem abhängig von der Beteiligung, der Anzahl der Stellungnahmen und eventueller Zusatzmaßnahmen aufgrund der Corona-Situation.

Dauer von rund 15 bis 18 Monaten

Staub-Abt rechnet für die Durchführung der dritten Auflage, die analog zu einem Bebauungsplanverfahren abläuft, mit einer Dauer von rund 15 bis 18 Monaten. Sollte es statt zwei nur eine Offenlage geben, verkürzt sich der Zeitraum um etwa drei Monate.

Die erste Offenlage wird laut der Fachbereichsleiterin realistischerweise im Herbst durchgeführt. Zuvor wird anhand der Daten von Stadt, Land und Bund ein Entwurf erarbeitet, der anschließend mit den Straßenverkehrsträgern besprochen wird, bevor es zur öffentlichen Anhörung kommt.

Wesentlichen „Knackpunkte“ bekannt

Theoretisch wäre auch nur eine Offenlage denkbar, Oberbürgermeister Jörg Lutz kann sich indes „nicht vorstellen, dass wir mit einer Runde durchkommen“. Denn die wesentlichen „Knackpunkte“ seien zwar bekannt, aber er sei sicher, dass angesichts des komplexen Themas „noch weitere dazu kommen“.

Unter anderem gab es aus Hauingen immer wieder die Forderung nach der Einführung von Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt, bei der letzten LAP-Auflage war die Anzahl der gezählten Fahrzeuge dort jedoch noch zu gering. In Haagen wurde jüngst der Wunsch geäußert, den Tempo-30-Abschnitt in der Röttler Straße zu verlängern.

Die berühmt gewordenen „Schorle-Blitzer“

Vor sechs Jahren wurde nach teils heftigen Diskussionen unter anderem auf der Wallbrunnstraße Tempo 30 eingeführt und die beiden deutschlandweit berühmt gewordenen „Schorle-Blitzer“ installiert. Die lösten zunächst trotz Tempo-30-Regelung erst ab 50 Kilometer pro Stunde aus.

Außerdem wurde auf der Belchenstraße sowie der Freiburger Straße in Tumringen und der Lörracher Straße in Brombach auf Teilabschnitten Tempo 30 eingeführt. Für einen Abschnitt der Basler Straße und die Dammstraße hatte es ebenfalls Überlegungen für eine Geschwindigkeitsreduzierung aus Lärmschutzgründen gegeben, angesichts der ermittelten Werte gab es aber keine Handlungspflicht für die Stadtverwaltung, und im Ratsrund fand sich keine politische Mehrheit dafür.

Inzwischen sei die Akzeptanz für Geschwindigkeitsreduzierungen aus Lärmschutzgründen deutlich gestiegen, betonte Lutz in der Sitzung: „Alle, die vom Lärm betroffen sind, warten auf die dritte Auflage.“

Relevante Straßen für den Lärmaktionsplan
Überörtliche Straßen, die komplett oder abschnittsweise für die Lärmaktionsplanung relevant sind: die A 98, die B 316, die B 317, die L141, die K 6344, die K 6354, die Auffahrrampen an der Autobahn-Anschlussstelle Kandern, die Auffahrrampen an der Anschlussstelle Lörrach-Mitte mit der Verbindungsstraße zur Brombacher Straße sowie zahlreiche innerörtliche, städtische Straßen, die täglich von mehr als 8000 Kraftfahrzeugen genutzt werden. Die entsprechenden Verkehrszählungen für diese Auflistung wurden laut Fachbereichsleiterin Britta Staub-Abt bereits durchgeführt. Eine genaue Übersicht ist aber noch in Bearbeitung.

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