Lörrach Bei Glatteis verletzte Zusteller: Wenn die Zeitung nicht kommt

Marco Fraune
Glätte erschwerte in den vergangenen Tagen die Zustellung der Zeitung. Foto: Marco Fraune

In eigener Sache: Vertrieb stößt wegen Glatteis an seine Grenzen / Hintergründe zu Zustellproblemen

In weiten Teilen unseres Verbreitungsgebiets hat Glatteis die Zustellung der Zeitung ausgebremst. Es gab sogar mehrere verletzte Austräger. Wie reagiert der Vertrieb des Verlagshauses Jaumann auf die Wetterlage?

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Bei Vertriebsleiter Stephan Strauch und seinem Team melden sich die Menschen, weil keine Zeitung am Morgen im Briefkasten steckt. Während am Mittwoch „nur“ Teile des Verbreitungsgebietes betroffen waren, ist es am Donnerstag nahezu im kompletten Gebiet zu größeren Ausfällen gekommen. Im Gespräch schildert Strauch die Hintergründe.

Frage: Welche Folgen hat die Glätte auf die Logistik?

Bis zu unseren Mitarbeitern in der Zeitungszustellung in jedem Ort ist es bereits ein längerer Weg. Wir drucken unsere Zeitungen in Villingen-Schwenningen. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter in der Logistik jede Nacht über den Feldberg fahren müssen. Das hat die letzten beide Tage aber dann doch wieder erstaunlich gut funktioniert, auch wenn es hier natürlich Verspätungen bei der Anlieferung bei unseren Zustellern gab.

Frage: Und dann erhalten die Zusteller die Zeitungen. Auf welch rutschigem Untergrund bewegen diese sich?

Unsere Zusteller sind sowohl mit dem Auto, per Roller, mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß unterwegs. Das kommt ganz auf die Gegebenheit vor Ort an. Mit allen genannten Fortbewegungsmaßnahmen ist die Zustellung auf Eis aber nicht einfach bis schlicht unmöglich. Insbesondere die Zugänge zu den Häusern, mit Fliesen, glatten Natursteinen, aber auch Pflastersteinen und Treppen bereiten hier große Probleme, wenn diese mit einer Eisschicht bedeckt sind.

Frage: Kam es zu Verletzungen?

Leider gab es tatsächlich bereits mehrere Stürze und Verletzungen bei unseren Mitarbeiten. So unbefriedigend wie die aktuelle Situation für unsere Abonnenten und uns auch ist, müssen wir hier ganz klar schauen, was jede Nacht aufs Neue machbar ist. Die Gesundheit geht in jedem Fall vor. Wie überall haben auch wir aktuell mit Personalengpässen und Krankheitsausfällen zu kämpfen. Da können wir definitiv keine weiteren Ausfälle verkraften.

Frage: Wann erhalten die Leser dann ihre Zeitung?

Das war die letzten beide Tage eine sehr gute Frage, welche wir teilweise auch erst nach Stunden beantworten konnten. Zunächst haben wir am Vormittag unsere digitale Zeitung, das OV ePaper, auf allen Kanälen geöffnet. Das bedeutet, die digitale Zeitung konnte ohne Abo gelesen werden. Den Kunden, deren E-Mailadresse vorlag, haben wir die digitale Zeitung zusätzlich per E-Mail geschickt. Diese lag uns aber leider nicht bei allen Kunden vor. In einigen Gebieten haben unsere Mitarbeiter es am Nachmittag nochmal probiert, die Zeitung zuzustellen. In Gebieten, wo der Mitarbeiter noch eine Hauptbeschäftigung hat, war das nicht möglich. Vereinzelt wurde beziehungsweise wird die Zeitung auch am nächsten Tag zugestellt.

Frage: Was wird für diese Leser getan, wo eine Zustellung nicht mehr möglich ist?

Bei 160 Mitarbeitern im Zustellbereich und knapp 300 Bezirken ist es für die Mitarbeiter in Personaldisposition gar nicht mehr möglich, dass sie den Überblick behalten, wer hat heute eine digitale Zeitung erhalten oder genutzt, wer eine gedruckte, wer bekommt sie heute Nachmittag oder gegebenenfalls morgen, sofern das Wetter mitspielt. Daher versuchen wir, allen Lesern eine Gutschrift für die betroffenen Tage zu erstellen, wenn wir die Information haben.

Was tun?

Leser, die ihre Zeitung nicht erhalten haben, können das Verlagshaus kontaktieren. Am besten über die Leserservicerubrik auf der Homepage www.verlagshaus-jaumann.de. Alternativ ist es auch telefonisch unter 07621/403340 möglich, wobei das bei solchen Ausnahmesituationen ein wenig länger dauern kann.

Lesern der gedruckten Zeitung wird empfohlen, dass sie ihre E-Mailadresse beim Verlagshaus hinterlegen. Dann kann die digitale Zeitung zugeschickt werden. Das geht am schnellsten mit einer E-Mail an vertrieb@verlagshaus-jaumann.de und einem Einzeiler inklusive Name und Adresse. Wer das nicht will, aber ein Smartphone oder ein Tablet hat, dem wird der Download der OV ePaper App empfohlen. Sollten, wie in den vergangenen zwei Tagen, großflächige Zustellbeeinträchtigungen auftreten, wird das OV ePaper weiterhin komplett freigeschaltet.

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