^ Lörrach: „Wer weiß, was do so usechunnt...“ - Kopie_Fasnacht 2023 - Verlagshaus Jaumann

Lörrach „Wer weiß, was do so usechunnt...“

Die Oberbadische
Die Illustration zur ersten Szene der Narrenzunft (v.  l.): Thomas Denzer, Ulrike Krämer, Matthias Koesler, Cecilia Salinas de Huber, Matthias Lindemer und Anette Bachmann-Ade                                                                                                                                                                                                   Foto: zVg

Fasnachtsserie – Teil 1: Grußwort Oberzunftmeister / Bausatz für eigenes Kopfkino in sechs Akten

Lörrach - Die Fasnacht muss in diesem Jahr ohne Umzüge und große Saalveranstaltungen auskommen. Dafür bieten wir der Lörracher Narrenzunft, Narrengilde und Fasnachtsgesellschaft Buurefasnacht Hauingen in einer Serie während der Fasnachtshochzeit eine Bühne. Im ersten Teil meldet sich heute Oberzunftmeister Andreas Glattacker zu Wort, und es gibt die erste Szene aus dem Programmheft „Kein-Programmheft“.

„Da hat uns doch tatsächlich ein ungebetener, submikroskopischer Störenfried einen dicken, fetten Strich durch unsere Rechnung gemacht! Überall Maskenball! Keine Zunftabende, ein absoluter Sonderfall!“, schreibt die Narrenzunft im Vorspann. Da 2021 in punkto Fasnacht „nicht nur nichts auf Straßen, sondern auch in den Hallen nur äußerst wenig bis gar nichts los sein“ werde, also auch keine Zunftabende in der alten Halle stattfinden, hat die Narrenzunft zu keinem Programm auch „Kein-Programmheft“ zusammengestellt. Das könne man auch als „einen Bausatz bezeichnen, der dem Leser sein eigenes Kopfkino in sechs Akten ermöglicht, ähnlich einem Regiebuch, das den Rahmen der Nummern vorgibt, innerhalb dessen sich die Spieler austoben dürfen“.

Die Zunft habe „keine sechs Nummern angedacht, mit Protagonisten bestückt und die Handlungsstränge ein Stück weit vorgestrickt“. Die Entwicklung von Dia- und Monologen seien „der Fantasie und dem Hintergrundwissen des Lesers überlassen – das erste Mal, dass kein Publikum bei keinen Zunftabenden selbst aktiv das Geschehen der Nummern bestimmen kann“.

In einer sechsteiligen Serie werde den Lesern die Gestaltung „Ihres ganz eigenen Zunftabends ermöglicht“. Allerdings weist die Zunft darauf hin, „dass die Texte außer in der jeweiligen Einleitung in unserem wunderschönen alemannischen Dialekt verfasst sind. Schließlich sind wir Brauchtumspfleger mit Bildungsauftrag und betrachten das Alemannisch als die eigentliche Hochsprache.“

Eventuell mögliche Verständnisschwierigkeiten bei der Lektüre „möge die geneigte Leserschaft bitte primär durch Nachfrage im eigenen Bekanntenkreis beheben“, rät die Zunft. Das belebe die Kontakte „in diesen gedownlockten Zeiten“. Wer damit gar nicht weiterkommt, darf sich selbstverständlich gerne an die Narrenzunft, sozusagen als letztem dialektischem Notnagel, wenden.

Grüesswort vom OZUME

„Guede Morge, guede Dag oder guede Nobe mitnander – je nochdem, wänn ihr euch unser diesjöhriges ’Kei-Programmheftli’ oder ebe die einzelne Teilblöck vom Bausatz Zunftobe Lörrach in de ’Die Oberbadische’ zue Gmiet fiehre dient.

Mir hoffe, ihr sind alli immer no g’sund un g’frässig un au z’wäg, un dess für ä Mol au ohni die alljöhrliche voruckte un au schönschde Däg!

Es freut uns nit, euch hüt nit begriesse z’dürfe zue de nit stattfindende Zunftöbe 2021 mit de fortlaufende Nummere 430 bis 438. Es freut uns au nit, euch au nit zum Seniorenomiddag oder au nit zue de ebefalls uff Iis g’legde Rotssuppe 2021 willkomme z’heiße. Aber s’isch halt wie’s isch, mache mer also am Beschde s’Beschdi druss!

’Überall Maskeball!’ so heißt dies Johr unsri Losig.

Eigentlich für Fasnächtler doch ä ganz annehmbares Motto, un doch sin mir alli froh, wenn mir die Larve, wo momentan zue unserm stetige Begleiter mutiert isch, uff nümmi Wiederseh in eme Kaschde vograbe dürfe – vor allem, wenn’s kei Designerschtück vo uns isch.

Ganz nüt isch au nüt, un weggedem hän mir euch hüt ä kleines ’Kei-Programm’ für d’Zunftobesaison 2021 zum Selberbaschdle zämmegschdellt. Vorgee isch jeweils nur de Nummereuffbau un di jeweiligi B’setzig mit de Protagonischde. De jewiligi Ablauf, Dialoge, Monologe un oder au d’Poentene könnet ihr ganz noch eure kreative Aaflueg frei g’schdalte – wer weiß, was do so usechunnt.

Es isch schwer, de momentane Zit öbis Guet’s abz’gwinne, es sei denn, mer duet sich uff die g’wunneni Zit besinne. In dem Sinn wänn mir doch allwiil und us jedem Dilemma au immer öbis Positives usezieh. Vobunde mit em Dank an alli Fründ un Gönner, die uns scho über Johre zur Site schdöhn, wünsche mir uns alle zämme ä glückseligi Fasnacht, au wenn diesmol nit allzueviel los si würd!

Friss’n weg,...“

Szene Nr.1 „Zapfeschdreich“

„Pandemiekonformi Gmeirotssitzig in de alde Brombacher Halle: Wie jede Dunnschdig trifft sich de Lörracher Gmeirot uff di sexi Zobe zue de wüchentliche Gmeirotssitzig in de alde Brombacher Halle. Pandemiekonform uff Abschdand (meinigsmäßig sin sie jo eh nit immer so nooch binander) und selbstvoschdändlich het jede Teilnehmer ä Maske ah. Jedi abfälligi Geschtik, Lache, Gähne etc. bliebt somit voborge, was enere Kommunikation uff bisher unerreichtem Niveau sehr zueträglich isch. Verbal führt die Maske jedoch zue etliche Voschdänigkeitsschwierigkeite, aber am Schluss chömme für alli uff s’Mol nochvolziehbari, vonünftigi un au machbari Beschlüss use, was eigentlich relativ ung’wöhnlich isch.

De Vorsitz wird vom Jörg Lutz g’führt, ihm drei (in Wort: 3) Meter zur Site schdoht d’Monika Neuhöfer-Avdic. Eigentlich hockt sie, aber nebem Jörg sieht‘s halt so us, als ob sie schdoh duet.

D’Fraktione sinn wie folgt votrete: Ulrike Krämer (CDU), Cecilia Salinas de Huber (Di Grine), Anette Bachmann-Ade (SPD), de fraktionslose Matthias Koesler un vo de freie Wähler de Matthias Lindemer un de Thomas Denzer.

Pünktlich um halb Achti Zobe packt de Thomas Denzer sini Gitarre uss und schdimmt d’Sandmännli-Melodie ah, wodruff sich di freie Wähler dann g’schlosse vo de Sitzig voabschiede. Des belegt au, wo s’bundeswite Ussgehvobot ab Achti Zobe sini Ursprüng zoge hett.

Un jetz chunnsch Du mit Dienem eigene Chopfkino!“

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading