Lörrach Werkhof hat zu wenig Platz

Markus Greiß
Der Platz am zentralen Werkhof-Standort in der Teichstraße ist beengt. Foto: Markus Greiß

Der Werkhof hat 2022 insbesondere wegen Personalproblemen einen Verlust von knapp 340 000 Euro erzielt. Schwierig ist auch die beengte Platzsituation am Standort in der Teichstraße.

Der seit 1998 bestehende Eigenbetrieb Werkhof übernimmt für die Stadt Lörrach viele Aufgaben. Dazu zählen die Stadt- und Straßenreinigung, der Unterhalt von Bauten und Straßen, die Betreuung von Verkehrseinrichtungen, Spielplätzen und Brunnen sowie die Installation und Wartung von Elektro-, Straßenbeleuchtungs- und Signalanlagen. Und wenn es demnächst glatt wird, kümmert sich das Werkhof-Team auch wieder um den Winterdienst.

Am Donnerstagabend billigte der städtische Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) einstimmig den Jahresabschluss 2022 des Werkhofs.

Finanziell schwierig

Laut dem Lagebericht des bisherigen Betriebsleiters Jens Fondy-Langela lief es 2022 finanziell nicht rund. „Planmäßig war für das abgelaufene Wirtschaftsjahr ein ausgeglichenes Ergebnis vorgesehen, es schloss leider mit einem Verlust von 339 810,59 Euro ab“, so Fondy-Langela, der mittlerweile als Bürgermeister nach Neuenburg gewechselt ist.

Personalmangel

Für das negative Resultat war maßgeblich die schwierige Personalsituation verantwortlich: „Die Erträge lagen um fast zwölf Prozent (ca. 540 000 Euro) unter dem Planansatz. Das war vor allem dem hohen Krankenstand und der nicht nahtlosen Nachbesetzung von Stellen geschuldet“, heißt es dazu im Bericht.

Dass der Werkhof 10 600 Mitarbeiterstunden weniger als kalkuliert leisten konnte, liegt auch am Fachkräftemangel. Dieser stelle für den Werkhof „eine große Herausforderung“ dar, die indes aktiv angegangen werde: „Im Jahr 2022 waren qualifizierende Maßnahmen für eine langfristige Mitarbeiterbindung ein wichtiges Mittel zur Gewinnung und zum Halten von Fachkräften“. Aber auch ein „attraktiver Arbeitsplatz in einem modernen Neubau“ könne laut dem Bericht dazu beitragen, das Image des Werkhofs als Arbeitgeber zu erhöhen.

Stark beengte Lage

Seit 1990 ist der Werkhof auf dem Areal in der Teichstraße 81 beheimatet. Die genutzten Gebäude stammen zum Teil noch aus der Zeit des Vorbesitzers, einem lokalen Busunternehmen. Die zentrale Lage des Areals sei günstig, doch die Platzsituation auf dem Gelände „stark beengt“, sagte Frank Rimkus, Stellvertretender Technischer Leiter Werkhof, im Gespräch mit unserer Zeitung. Laut Lagebericht arbeitet vor diesem Hintergrund eine hausinterne Projektgruppe schon seit Ende 2015 an einer Standortanalyse. Es wurde eine mögliche „räumliche Zusammenlegung mit dem Betriebszweig Stadtgrün des Eigenbetriebs Stadtgrün und Friedhöfe“ sowie ein kombinierter Neubau für diese Betriebe thematisiert, der laut Fondy-Langela „langfristig erhebliche wirtschaftliche Vorteile für die Stadt mit sich bringen würde.“

Die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie hat die Stadtverwaltung im April vorgestellt. Es ging um die Einrichtung eines Kombistandorts für die Eigenbetriebe Werkhof und Stadtgrün und für eine Feuerwache Nord auf dem Lauffenmühle-Areal. Die Idee wurde aber als „nicht zielführend“ verworfen. Konkrete Pläne für eine Standortzusammenlegung gibt es daher aktuell nicht, wie Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic bei der AUT-Sitzung sagte. Der Werkhof wird also zunächst weiter mit dem Platzmangel leben müssen.

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