Lörrach Wider die Wegwerfgesellschaft

Gottfried Driesch
Die Organisatoren von „Mode mal anders“ (v. links): Theresia Lindner, Sarah Hagmann, Gabriele Schneider, Katharina Nobs, Matti Kunstek und Alena Hubach. Foto: Gottfried Driesch

„Mode mal anders“: Anregungen zum nachhaltigen Umgang mit Kleidung.

Lörrach - Nicht jedes Kleidungsstück, das nicht mehr gefällt, muss gleich weggeworfen werden. Denn in den Textilien steckt viel Energie, Wasser und Arbeitskraft – und mitunter sind etwa in den Produktionsländern der Modeindustrie die negativen Auswirkungen auf die Umwelt deutlich zu erkennen. Am kommenden Samstag steht das Thema im Zentrum einer Veranstaltung im Nellie Nashorn.

„Mode mal anders“ heißt die facettenreiche Offerte, initiiert von Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen Lörrach in Kooperation mit dem Nellie: eine Aktion rund um die Themen Mode und Nachhaltigkeit mit Modemachern, Show-Rooms und Kleidertauschbörse.

Gabriele Schneider vom Kreisvorstand der Grünen, und Katharina Nobs, ebenfalls Mitglied der Partei, gehören zu den Organisatoren des Tages. Zudem wirken im Komitee mit: Alena Hubach, Sarah Hagmann, Theresia Lindner und Matti Kunstek, Organisationsleiter des Nellie.

„Es geht uns in erster Linie um Nachhaltigkeit“, betonte Katharina Nobs. Viel zu leichtfertig gingen viele Verbraucher mit ihren Textilien um. Das Prinzip der Tauschbörse: Jeder kann bis zu fünf Kleidungsstücke oder Schuhe mitbringen. Sie sollen gewaschen und gebügelt sein, beziehungsweise keine Defekte aufweisen. Für jedes abgegebene Stück erhalten Teilnehmer einen Bon, mit dem sie sich ein anderes Kleidungsstück aussuchen können. Die Veranstaltung ist also nicht mit einem herkömmlicher Flohmarkt zu vergleichen.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist das von Hagmann moderierte „Kneipengespräch“. Dabei wird über die Hintergründe der Textilproduktion und die Art, wie produziert wird, diskutiert. Als Fachleute nehmen Peter Haas, Hauptgeschäftsführer des Textilverbandes Südwest, und Michael Dal Grande von der Firma „Naturfasern“, Lörrach, teil. „Uns war wichtig, dass die Elemente ’Bewusstseinsmachung’ und ’Tauschbörse’ zusammen stattfinden“, betonte Lindner. Nur so könnte man demonstrieren, dass eine Zweitverwertung von Kleidung einen spürbaren Beitrag zum Umweltschutz leiste.

In den Herstellungsländern von Billigtextilien wie etwa Bangladesch versinke die Umwelt im Dreck und werde von chemischen Stoffen vergiftet. „Jedem, der ein T-Shirt für zwei Euro kauft muss klar sein, dass jemand anderes dafür den Preis zahlt“, sagte Gabriele Schneider.

Drei Infostände werden im Foyer aufgebaut. Zudem wird ein interaktives Spiel und ein Quiz zum Thema Kleidung/Textilien angeboten.

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