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Lörrach Wie die Vision Gewerbegebiet Wirklichkeit werden kann

Peter Ade, Gottfried Driesch und Regine Ounas-Kräusel
Auf dem Lauffenmühle-Areal soll genug Platz für Gewerbe entstehen, die Feuerwache bleibt außen vor. Foto: Marco Fraune

Die Entwicklung auf dem Lauffenmühleareal hin zum ersten klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise in Deutschland stand im Mittelpunkt der drei Ortschaftsratssitzung. Die Räte haben die Pläne positiv bewertet, aber auch Anregungen gegeben.

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic berichtete, dass sich bereits viele Firmen und Institutionen für eine Ansiedlung ab 2026/27 im ersten klimaneutralen Gewerbegebiet in Holzbauweise interessieren. Nachhaltigkeitsbanken, Fraunhofer-Institute, der Verein Chemie und Pharma am Hochrhein, Unternehmen für Bio-Raffinerien sowie die Holz- und der zirkuläre Wirtschaft werden in den Sitzungsunterlagen genannt. Aktuell residiere eine Solarfirma auf dem Gelände.

Die Stadt will einen städtebaulichen Wettbewerb für die Gestaltung des Lauffenmühle-Areals ausschreiben. Neuhöfer-Avdic stellte die Eckpunkte für den Wettbewerb vor: Wo heute noch die großen Werkhallen mit Sheddächern stehen, sollen Gewerbebauten entstehen. Am Rand des Geländes sollen bestehende Lagerhallen und Gebäude Lärmschutzriegel bilden. Richtung Brombach soll ein Grünbereich das Gewerbegebiet abschirmen. Im Norden ist neben der S-Bahnlinie ein Fuß- und Radweg geplant. Auch Büroräume, ein Kulturcafé als Treffpunkt oder eine Kita wären denkbar. Fahrradabstellplätze und im Süden ein gemeinsamer Parkplatz schweben der Stadt vor. Die Dächer sollten zur Energiegewinnung oder als begrünte Aufenthaltsflächen dienen.

In Haagen

Die Haagener Ortschaftsräte trugen auch die Pläne mit, dass die Stadtverwaltung die geplante Feuerwache Nord sowie das Gelände für Stadtgrün und Werkhof nicht auf dem Lauffenmühle-Areal unterbringen will. Ortsvorsteher Horst Simon, selbst bei der Feuerwehr aktiv, mahnte aber: Die Stadt solle die betroffenen Feuerwehrabteilungen Haagen, Brombach und Hauingen sowie der Löschzug Tumringen zeitnah informieren, wo die Reise beim neuen Standort hingehen wird.

Für die Feuerwache Nord sei das Füssler-Areal im Gespräch, schilderte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Wegen eines Geländes für Stadtgrün und Werkhof führe man gerade Grundstücksverhandlungen. Mit den Feuerwehrkommandanten habe die Stadt abgestimmt, dass es bis Ende dieses Jahres eine Perspektive für einen Standort der Feuerwache Nord geben solle. Diese könne voraussichtlich frühestens in zehn Jahren gebaut werden, sagte sie auf Nachfrage von Christa Rufer (SPD). In der Zwischenzeit wolle die Stadtverwaltung in den bestehenden Gerätehäusern in die Sicherheit investieren und notwendige Anpassungen vornehmen, etwa Frauenumkleiden einrichten.

Auch der Bahnhof Haagen, aktuell wahrlich kein Schmuckstück, müsse saniert werden, verlangte Ortsvorsteher Horst Simon. Die Stadt bemühe sich gerade um Fördergelder für diesen Zweck, versicherte die Bürgermeisterin.

In Hauingen

Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic informierte auch den Ortschaftsrat Hauingen, deren Mitglieder die neuen Gedanken mit Interesse zur Kenntnis nahmen. Da eine Umsetzung der „Füssler-Idee“ aus Kostengründen wohl aber erst im nächsten Jahrzehnt in Frage kommen könnte, riet Ortsvorsteher Günter Schlecht dringend zur Sanierung der bestehenden Gerätehäuser in den drei Ortsteilen. Sie müssten weiterhin „voll funktionstüchtig“ und für die Wehrleute in sicherem Zustand bleiben.

Hinsichtlich der angestrebten Zusammenfassung der drei Einheiten zu einer Wache Nord gab Ortschaftsrat Jürgen Weltin (CDU) zu bedenken, dass die Feuerwehrkräfte bei Alarm unter Umständen mit längeren Anfahrten zur Zentrale und damit zu den Rettungsmitteln konfrontiert seien.

In Brombach

Der Ortschaftsrat Brombach nahm die Berichte über den Planungsstand des Lauffenmühle-Areals ebenso zur Kenntnis. Wie schon mehrmals monierten mehrere Räte den Umstand, dass private Grundstücke nordwestlich der eigentlichen Lauffenmühle in den Bebauungsplan einbezogen seien.

Es werde dringend Wohnraum zum betreuten Wohnen gebraucht. Der Bau eines solchen Hauses werde dadurch unmöglich. Die Auskunft von Fachbereichsleiter Alexander Nöltner war eindeutig: „Derzeit darf dort nicht gebaut werden“.

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