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Lörrach Winzer erwarten gute Weißweine

Adrian Steineck
Karlheinz Ruser, Obmann der IG Weinbau, ging auf die Besonderheiten der Hanglage am Tüllinger ein. Foto: Adrian Steineck

Bei der Rebbegehung der IG Weinbau erhalten die Teilnehmer in Tüllingen Einblicke in die Arbeit der Weinbauern.

Zunächst heiße Wochen, dann innerhalb kurzer Zeit 60 Liter Wasser, dann wieder für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Temperaturen: All das wird den Weinjahrgang 2023 prägen. Davon konnten sich die Teilnehmer an der traditionellen Rebbegehung der IG Weinbau ein Bild machen.

Hohe Erträge erwartet

Die Weinlese beginnt in diesem Jahr um den 20. September herum, sagte Karlheinz Ruser, Obmann der IG Weinbau. Die Entwicklung der Reben liege derzeit etwa sieben bis zehn Tage vor dem langjährigen Durchschnitt. Temperaturen, die dieses Jahr im Lörracher Durchschnitt liegen, hätten zu einem normalen Wachstum der Reben geführt. Die Blüte begann am 7. Juni und war zwischen dem 13. und 17. Juni abgeschlossen. „Für uns Winzer gilt die Faustregel: Blütezeit der Trauben plus 100 Tage, und es ist Herbst“, erläuterte Ruser den Besuchern, unter denen auch Oberbürgermeister Jörg Lutz und Vertreter der Verwaltung und des Gemeinderats waren.

Die Trauben entwickelten sich laut Ruser sehr schnell und gut. Die Erträge seien in diesem Jahr extrem hoch. „Die Trauben sind dicht und kompakt und weisen einen sehr unterschiedlichen Reifegrad auf“, sagte der Obmann der IG Weinbau.

Die Rebbegehung führte vom Bammerthüsli aus durch die Reben. Bei nochmals sommerlichen Temperaturen erfuhren die Teilnehmer auch, wie sich die Sonne auf das Aroma der Weintrauben und damit schlussendlich auch die der fertigen Weine auswirkt. Denn Weinreben sind zarte Pflänzchen. Blühen sie durch einen Temperaturanstieg früher, dann besteht auch die Gefahr, dass sie etwa durch Unwetter mit Hagel oder durch Spätfröste auch wieder geschädigt werden. Davon seien die Tüllinger Winzer bisher in diesem Jahr aber weitgehend verschont geblieben, wie Ruser bei der Rebbegehung sagte.

Besonderheit der Lage

Auf Lörracher, Weiler und Riehener Gemarkung werden unter anderem Gutedel, die klassischen Burgundersorten, Chardonnay und Lemberger angebaut. Auf kalkhaltigen Lehmböden mit Süßwasserkalk als Unterlage bringen die Rebstöcke mineralische, langlebige Weine hervor. „Das wird ein richtig guter Jahrgang – vor allem im weißen Bereich“, zeigte Ruser sich zufrieden. Auch im Bereich Gutedel gebe es nur wenig Sonnenbrand zu vermelden. Die Weißburgundersorten hätten derzeit einen Öchslegrad zwischen 78 und 82, griff der Obmann der IG Weinbau ein Beispiel heraus.

OB Lutz überbrachte das traditionelle Grußwort der Stadt, verbunden mit einem finanziellen „Zustupf“. Er zitierte den Reformator Martin Luther, für den Bier Menschenwerk war, der Wein aber von Gott komme. Lutz bekannte, sich auf den Weinjahrgang 2023 zu freuen. Dass auch die früheren Jahrgänge ihre Vorzüge haben, davon konnten sich die Besucher zum Abschluss der Rebbegehung bei Bauernbrot und Würsten überzeugen. Bewirtet wurden sie von Veronika Bernnat und Maria Ruser von der IG Weinbau.

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