Lörrach „Wir bauen die Stadt für alle Menschen“

Kristoff Meller
Nach dem Dialogsommer 2020 (Foto) soll die Bürgerschaft darum im Herbst erneut beteiligt werden. Foto: Fotos: Kristoff Meller

ISEK:: Integriertes Stadt- und Mobilitätsentwicklungskonzept als Leitfaden für das Lörrach der Zukunft. Wichtig für die Generierung von Fördergeldern.

Lörrach -  ISEK: Was für viele Bürger noch immer nur eine nichtssagende Abkürzung ist, betrifft – zumindest indirekt – alle Lörracher. Denn die Verwaltung erarbeitet derzeit mit dem „Integrierten Stadt- und Mobilitätsentwicklungskonzept“ eine Art Leitfaden für das künftige Gesicht der Lerchenstadt. Dieser ist zudem wichtig für die Generierung von Fördergeldern.

Was passiert mit den Wandelarealen Kreiskrankenhaus und Lauffenmühle? Wie sieht die künftige Bebauung am Engelplatz aus? Wie kann man die Stadt besser gegen Starkregenereignisse aber auch Trockenheit schützen? Lörrach befindet sich im Wandel, und es gibt viele offene Fragen.

Das gesamtstädtische Entwicklungskonzept mit themenübergreifender Betrachtung soll als „Trialog zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung die beste Lösung finden“, wie Alexander Nöltner, Fachbereichsleitung Stadtentwicklung und Stadtplanung, beim Mediengespräch erläutert. „Wir bauen die Stadt für alle Menschen“, ergänzt Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic.

Grundideen für die Schlüsselprojekte

Das ISEK umfasse aber noch keinen fertigen Bebauungsplan sondern lediglich Grundideen für die Schlüsselprojekte: „Es gibt die Leitplanken der städtebaulichen Entwicklung der nächsten Jahre vor. Wir wissen dadurch noch nicht, wie die Fassadengestaltung auf einem Wandelareal wie dem Kreiskrankenhaus aussieht, aber wissen, ob dort eher Wohnen oder Gewerbe geplant wird“, erklärt Nöltner.

Für das Konzept investiert die Stadt rund 300 000 Euro. Was nach viel Geld in Zeiten klammer Haushaltskassen klingt, bringt am Ende auch wieder Geld ein: „Allein für das Lauffenmühle-Areal haben wir bereits 7,5 Millionen Euro akquiriert, die 300 000 Euro sind also absolut sinnvoll angelegt“, betont Neuhöfer-Avdic.

Grundvoraussetzung für Städtebauförderung

Zudem ist das ISEK laut der Bürgermeisterin eine Grundvoraussetzung, um Anträge für die Städtebauförderung von Bund und Land stellen zu können. Die Geldgeber hatten zuletzt mehrfach darauf hingewiesen, dass das jüngste Stadtentwicklungskonzept aus dem Jahr 2005 für viele Areale nicht mehr die aktuelle Nutzung darstellt.

Für künftige Anträge bedarf es laut Neuhöfer-Avdic darum dringend einer Fortschreibung des Konzepts.

Bürgerbeteiligung und ein Expertenrat

Ein wichtiger Baustein im ISEK ist die Bürgerbeteiligung: „Für uns war es ein Geschenk, dass die großen Dialogveranstaltungen coronabedingt nicht stattfinden konnten. Denn dorthin kommen immer die gleichen Bürger“, erklärt Neuhöfer-Avdic. Stattdessen sei die Verwaltung mit neuen Formaten an vielen Stellen in der Stadt mit kleinen Gruppen in Kontakt getreten. Ihr positiver Eindruck: „Wir haben ganz andere Menschen erreicht.“

Zudem gebe es „viele interessante Köpfe“ in der Stadt, die in einem „Expertenrat“ in den Prozess einbezogen werden, erläutert Neuhöfer-Avdic. Die Besetzung wird derzeit organisiert. Des Weiteren sollen auch Firmen und Gruppen wie Pro Lörrach befragt werden.

Nach dem Dialogsommer 2020 soll die Bürgerschaft darum im Herbst mit Workshops und Spaziergängen erneut beteiligt werden. Zuvor steht die Angebotsaufforderung für das Mobilitätskonzept an. „Wir werden das Leistungsverzeichnis im September im Gemeinderat vorstellen“, sagt Nöltner.

Dazu ist eine weitere Klausurtagung des Gremiums als Rückkopplung geplant. Nach der Anpassung und dem erneuten Dialog mit der Bürgerschaft sollen bis Ende des Jahres alle Stränge zusammengeführt und der Endentwurf vorgelegt werden. Neuhöfer-Avdic sieht das Konzept bereits „auf dem Zielkorridor“.

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