Lörrach „Wir lassen den Kopf nicht hängen“

Die Oberbadische
Der Vorstand der Fasnachtsgesellschaft Buurefasnacht Hauingen mit Zeremonienmeister Ralf Renckly und dem 1. Zunftmeister Dirk Bender (6. und 7. v. l.) Foto: Peter Ade

Buurefasnacht: Narren trotzen Pandemie / Auch online gut gefeiert / Kein Hemdglunggi-Ball 2022

Die Hauinger Narren lassen den Kopf nicht hängen. Zwar hat das Virus die Buurefasnacht ausgerechnet im Jubiläumsjahr verräbelt. Trotzdem strebt die Gesellschaft mit Optimismus der nächsten Kampagne entgegen. Die Vorbereitungen seien im Gang, hieß es am Sonntag bei der Mitgliederversammlung in der Festhalle.

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. Zunftmeister Dirk Bender und Zeremonienmeister Ralf Renckly bedauerten, dass infolge der Pandemie zum 60-jährigen Bestehen der Fasnachtsgesellschaft Buurefasnacht Hauingen keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden durften. „Und so mussten wir – wie schon 1991 zum 30-Jährigen – die Buurefasnacht absagen.“ Deshalb die närrische Vermutung: „Wohl ein Fingerzeig der Geschichte – alle 30 Jahre sollte unsere Buurefasnacht ruhen, um dann gestärkt in die nächsten 30 Jahre zu gehen.“

Rückblick

Doch ganz ohne Fasnacht ging es nicht. Aufgrund des großen Engagements von Roland Hauber, Dieter Golomb, Tobias Hasenclever und einigen spendenfreudigen Sponsoren ist es gelungen, ein attraktives Narrenblättli zum 60-Jährigen zu erstellen. Es ging kostenlos an alle Haushalte in Brombach, Haagen und Hauingen.

Über die sozialen Medien erreichten die Fasnächtler viele Personen, und es ist laut Renckly kein Tag vergangen, an dem nicht irgendwo über WhatsApp, Facebook oder Instagram etwas Närrisches zu sehen war. Im Vorfeld der eigentlichen Buurefasnacht wurde das Dorf zumindest teilweise fasnächtlich geschmückt. Das Umzugsteam dekorierte die Brückenstraße mit ein paar „Lümpe“. In verschiedenen Geschäften und bei der Kunz-Stiftung gab es närrische Schaufenster.

Besondere Höhepunkt war eine kleine Ausstellung zum 60-jährigen Bestehen der Gesellschaft in der evangelischen Kirche. Auf Anregung von Pfarrerin Martina Schüßler durften die Narren den ursprünglichen Weihnachtsbaum in einen Narrenbaum verwandeln und historische Bilder sowie Dokumente der Öffentlichkeit zeigen.

Die Absetzung des Ortsvorstehers geschah coronabedingt in kleinem Rahmen, ebenso die Adrüllede. Am Buurefasnachtssonntag erlebte das Dorf trotz des Lockdowns viele Hästräger auf privaten Spaziergängen. „Das war der Moment, an dem ich sehr wehmütig und betrübt nach Hause in mein Kämmerlein ging, um eine Flasche Gutedel und Mineralwasser zu holen…“, erinnert sich der Zeremonienmeister.

Am Ende seines Berichts dankte Renckly dem Narrenfreund Dieter Golomb. Er habe sich große Mühe und Arbeit gemacht, alte Bilder, Plaketten und Dokumente zu fotografieren und das Ganze zu archivieren.

Ausblick

Die Narren sind optimistisch, dass es mit der kommenden Buurefasnacht wieder aufwärts geht. „Mehr Qualität als Quantität“ erhofft sich die Zunftleitung vom Brauchtumsumzug. Freuen würden sich Bender und sein Team, wenn mehr Musikgruppen mit von der Partie wären.

Die Amtsenthebung des Ortsvorstehers soll wieder im zuletzt neu praktizierten Rahmen des Hemdglunggi-Umzugs erfolgen. Auf den bisherigen Hemdglunggi-Ball in der Festhalle wird verzichtet, da der personelle und technische Aufwand zuletzt in keinem vernünftigen Verhältnis zum Ertrag gestanden habe, erläuterte Renckly.

Wahlen

„Trotz Corona – unsere Buurefasnacht lebt“, freute sich Ortsvorsteher Günter Schlecht. Als Wahlleiter hatte er ein leichtes Amt, da alle Amtsinhaber „bei der Stange“ blieben. Dirk Bender (1. Zunftmeister), Andreas Bickel (2. Zunftmeister), Roland Hauber (3. Zunftmeister), Michael Schranz (1. Schatzmeister), Rainer Weber (2. Schatzmeister), Ralf Renckly (1. Zeremonienmeister), Renate Griesbaum (2. Zeremonienmeisterin), Katja Kranzer (Schriftführerin), Sandra Sütterlin, Sabine Hauber, Rosi Schneider, Benjamin Schwarcz (alle Zunftmeister ohne Stimmberechtigung); Martin Issler, Regina Ehrat (beide Kassenprüfer).

Für langjährige Verdienste wurden Rainer Weber, Michael Schranz und Tobias Hasenclever geehrt.

Freundeskreis

In der Mitgliederversammlung des Freundeskreises wurde Christine Renckly-Werner als Vorsitzende bestätigt. Als Nachfolger des verstorbenen Manfred Köpfer wurde Martin Issler zum neuen Stellvertreter gewählt. Großes Lob erhielt der Freundeskreis für seine Aktion „Blumen statt Konfetti“: Im Erdgeschoss des Rathauses wurden die Fenster mit frischen Pflanzen verschönt (wir berichteten).

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