Lörrach - Gedanken zur bundesweiten Woche für Vielfalt
Lörrach - Die Lerchenstadt beteiligt sich an den „Wochen gegen Rassismus“ unter dem Motto „Lörrach für Vielfalt und Menschenwürde“. Der Facettenreichtum des Programms macht vor allem eines deutlich: Wir sind im gesellschaftlichen Miteinander längst weiter, als uns die Fokussierung auf Probleme mitunter glauben machen will. Und das ist eine gute Nachricht.
Blauäugige Multi-Kulti-Euphorie ist gewiss ebenso unangebracht wie jede Bagatellisierung von (Alltags-)Rassismus oder das Verschweigen der Problemlagen und Defizite in Integrationsfragen.
Doch belegt allein schon die Fülle der Offerten und Veranstaltungsorte – unter anderem Dreiländermuseum, Burghof, Nellie Nashorn, Alte Feuerwache, Israelitische Kultusgemeinde, Stadtkirche, Tempus fugit, Stadtbibliothek, Albert-Schweitzer-Schule – das breite Spektrum des gesellschaftlichen Lebens in der großen Kreisstadt. Deshalb ist die Bündelung unterschiedlichster Veranstaltungen unter diesem großen Dach mehr als ein Sammelsurium von Einzelteilen.
Vielfalt gehört zum Alltag
Natürlich bietet diese Aktion der Verwaltung auch eine Möglichkeit, sich ohne größeren Aufwand positiv zu positionieren. Aber das ist legitim und ergibt hier Sinn. Denn: Gerade weil etliche Offerten ohnehin geplant waren oder bereits etabliert sind, wird bei dieser Aktion offenkundig, dass Vielfalt längst zu unserem Alltag gehört, dass sie die Stadt auf eine entspannte Weise bereichert. Diese Vielfalt ist eben keine – wie gelegentlich unterstellt wird – politisch inszenierte Fata Morgana, sondern längst Teil unseres Lebens.
Dass im Zentrum der Woche nicht das „GEGEN Rassismus“ (was selbstverständlich sein sollte), sondern ein „FÜR Vielfalt“ steht, ist eine gute Perspektive. Denn solange sich gesellschaftliche und kulturelle Heterogenität auf dem Boden des Grundgesetzes bewegt, ist sie insbesondere in einer globalisierten Welt nicht das Problem, sondern die Lösung.
Menschen aus 126 Nationen
In Lörrach leben Menschen aus 126 Nationen. Wer hätte das gewusst? Wem fällt es auf? Vielfalt gehört zu unserem Gemeinwesen. Niemand muss sich vor ihr fürchten.
