Die Wunschliste ist jedoch immer größer als das Budget“, verwies Metzger zudem auf die Notwendigkeit der Priorisierung und einer beständigen Anpassung während längerer Planungsvorläufe. So dürfte etwa in öffentlichen Gebäuden die Einrichtung von WIFI in Meeting-Räumen gegenüber Fluren vorrangig sein.
Metzgers eloquenter Vortrag bewegte sich vor allem auf verschiedenen Meta-Ebenen. Insgesamt sieht er den digitalen Kulturwandel auch als Chance, sich wieder auf „menschliche Qualitäten zu konzentrieren“.
Bessere und aktuellere Daten für Fahrradverkehrsplanung ?
Im anschließenden Podiumsgespräch zusammen mit Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic wurde es mit Fragestellungen aus der Verwaltungspraxis auch etwas konkreter. So stand die Frage im Raum, wie man für die Fahrradverkehrsplanung zu besseren und aktuelleren Daten komme. Die konventionelle Methode über Fahrradzähler sei hier nicht ausreichend.
Eine Lösung sieht Metzger im freiwilligen Handytracking und einer Hochrechnung auf die Gesamtzahl aller Radfahrer. Hier kollidiere allerdings der Datenschutz mit der Digitalisierung, und so sei der Dialog unverzichtbar.
Jörg Lutz verwies mit einem Vergleich zu George Orwells Roman 1984 auf enge Praxisgrenzen. Während man bei Kaufverträgen im Internet nahezu anstandslos sein Häkchen bei den allgemeinen Geschäftsbedingungen mache, würde man der öffentlichen Hand grundsätzlich misstrauischer entgegenstehen. Metzger setzte hier auf Transparenz und hielt in diesem Zusammenhang auch eine online veröffentlichte Stadtratssitzung für förderlich.
Kommunikation künftig in Mischung aus körperlicher Präsenz und Online
Wenngleich man sich auf dem Podium einig war, dass ein Gespräch vor Menschen besser sei, als in die Kamera zu sprechen, sah man sich gleichwohl mit der Notwendigkeit konfrontiert, zukünftig stärker hybrid in einer Mischung aus körperlicher Präsenz und Online zu kommunizieren.
Hier ginge es laut Lutz darum, den Menschen die Angst zu nehmen. Schließlich stünden wir nicht am Anfang der Digitalisierung, sondern „mit vielen positiv gelebten Beispielen bereits mittendrin“. Das Video zur Veranstaltung ist demnächst zu sehen auf: www.zusammen.loerrach.de