Lörrach Wo sprudelt das Wasser?

Kristoff Meller

Wasser: Historische Quellleitungen werden untersucht.

Lörrach - In der Stadt existieren viele historische Quellfassungen, Quellleitungen sowie alte Hochbehälter und Pumpstationen. Diese wasserwirtschaftlichen „Altanlagen“ mit Leitungen, welche nicht mehr der Trinkwassergewinnung dienen, versorgen insgesamt 44 Brunnen im Stadtgebiet mit Wasser. Die Quellleitungen sind jedoch zum Teil bereits um 1850 gebaut worden und damit „uralt“, wie Wolfgang Droll, Betriebsleiter Stadtwerke, am Donnerstag im Betriebsausschuss erläuterte.

Grundsatzentscheidung steht aus

Da in jüngster Zeit verstärkt Schadensereignisse aufgetreten seien, die in Zukunft weiter zunehmen werden, und bei neuen Baugebieten ebenfalls Konflikte zu erwarten seien, wenn alte Leitungen im Boden liegen, müsse eine „Grundsatzentscheidung über die Unterhalts- und Investitionsstrategie der nächsten Jahre“ getroffen werden, so Droll. „Wir wissen bei über der Hälfte der insgesamt fast 17 Kilometer langen Leitungen nicht, wann was gemacht wurde. Da muss etwas passieren.“

Eine Instandsetzung des gesamten Netzes wäre laut Droll mit Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro verbunden. Eine Alternative: der Anschluss der Laufbrunnen an das Trinkwassernetz. Die Prüfung dieser Variante stehe noch aus. Um eine möglichst wirtschaftliche Lösung zu finden, sollten die Versorgungsbereiche aber individuell untersucht werden: „Es ist wichtig, dass wir den Überblick bekommen“, sagte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Im kommenden Jahr sollen darum zunächst die drei Gebiete mit dem größten Handlungsbedarf untersucht werden: Stadtgraben/Gretherhof, Soormattquelle/Heilisau und Adelhauser Straße.

Leitungen über 100 Jahre alt

Die Leitungen der beiden letztgenannten Gebiete sind laut Droll deutlich älter als 100 Jahre und bergen damit ein erhöhtes Risiko für gehäufte Schadensereignisse. An die Stadtgraben-Leitung sind sechs innerstädtische Brunnen angeschlossen: der Brunnen am Alten Marktplatz, der Brunnen zwischen Leder Ruser und H&M, der Brunnen am C&A in der Bahnhofstraße, der Viehmarktbrunnen am Engelplatz und der Brunnen in der Schützenstraße. Durch diese Leitung läuft laut Droll derzeit aber kein Wasser, da das Gewölbe der Leitung an einer Stelle eingebrochen und verschüttet ist.

Hubert Bernnat (SPD) bat darum, nach Möglichkeit das ein oder andere Bauteil für die Nachwelt als Denkmal zu erhalten, falls keine Sanierung stattfinde.

Claudia Salach (Grüne) schlug eine Renaturierung vor, falls Quellfassungen rückgebaut werden sollten. So könnten „enorm wertige Biotope entstehen“, die wertvolle Punkte für das Ökokonto der Stadt einbringen würden.

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