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Lörrach Wölblinstraße: Drohungen haben aufgehört

Adrian Steineck
Langsam kehrt Ruhe ein. Foto: Adrian Steineck

Die Gespräche mit den Mietern an der Wölblinstraße laufen weiter, wie Thomas Nostadt sagt.

Laut dem Geschäftsführer der städtischen Wohnbaugesellschaft Lörrach stehen bereits mehrere betroffene Mieter vor dem Abschluss eines neuen Mietverhältnisses. Für etwa die Hälfte der 40 Mieter aus 30 Haushalten gebe es konkrete Optionen. „Wir haben mit fast allen Mietern bereits gesprochen“, sagt Nostadt.

Das aus seiner Sicht Erfreuliche dabei: Das Vertrauen der Mieter in die städtische Wohnbaugesellschaft sei nach wie vor da. „Bis auf eine oder zwei Ausnahmen vertrauen uns die Mieter weiter, das bestätigt auch unser Leiter für soziales Management“, sagt Nostadt.

Zugleich seien die Mieter der Häuserzeile an der Wölblinstraße 21 bis 29 durch die massive, auch überregionale Berichterstattung etwas unter die Räder gekommen. „Einige Mieter haben uns gesagt, dass sie in den ersten beiden Wochen irgendwann gar nicht mehr an die Tür gegangen sind, wenn es geklingelt hat“, sagt Nostadt mit Blick auf die bundesweite Berichterstattung. Hier habe sich die Situation mittlerweile aber wieder entspannt.

Lage hat sich beruhigt

Auch in den „sozialen Netzwerken“ wie auch in der täglichen Arbeit der städtischen Wohnbaugesellschaft haben sich die Gemüter offenbar wieder beruhigt. „Die Drohungen haben aufgehört“, sagt Nostadt. Es gäbe noch alle paar Tage einen patzigen Anruf oder eine E-Mail in dieser Angelegenheit, aber im Großen und Ganzen hat sich die Entrüstung der ersten Wochen offenbar wieder gelegt. Auch Klagen gegen die Wohnbau von Mietern, die ihre Wohnung räumen sollen, gibt es bisher keine.

Positiv vermerkt wurde bei vielen Mietern auch die Entschuldigung von Wohnbau und Stadt Lörrach. „Uns ist klar, dass die Mieter erst einmal einen Schreck bekommen haben, als sie das erste Info-Schreiben im Briefkasten hatten.“

Rückblick

Ein kurzer Rückblick: In einem Schreiben der Wohnbau Lörrach, das auf den 15. Februar datiert ist, werden die Mieter der Wohnungen in der Wölblinstraße 21 bis 29 zu einer Mieterversammlung eingeladen. Diese sollte zum Thema haben, dass im Zuge des Flüchtlingsstroms von Menschen aus der Ukraine und anderen Weltregionen die betreffenden Wohnungen geräumt und für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden sollen. „Geplant ist, dass etwa zum Jahresende die gesamte Anlage als Flüchtlingsheim genutzt werden kann“, heißt es in dem Schreiben. An die Adresse der Mieter ist zu lesen: „Für Sie bedeutet das, dass wir in Kürze das mit Ihnen vereinbarte Mietverhältnis kündigen werden. Allerdings werden wir Ihnen alternativen, geeigneten Wohnraum anbieten und Sie beim Umzug unterstützen, auch finanziell.“

Versammlung steht aus

Die in dem Schreiben genannte Mieterversammlung sollte ursprünglich am 27. Februar stattfinden. Im Zuge der bundesweiten medialen Aufmerksamkeit wurde das Gespräch, das nicht-öffentlich geplant ist und bei dem die Mieter über das weitere Vorgehen informiert werden sollten, aber auf einen unbestimmten Termin verschoben.

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