Lörrach Wohnraum oder Sportstätten?

Die Oberbadische
Gerhard Bukow (r.) war sachverständiger Gast von Jörg Müller, der erstmals das Bürgergespräch der Freien Wähler leitete. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Bürgergespräch: Freie Wähler zu Gast in Haagen / Diskussion über Areal Neumatt-Brunnwasser

„Wir möchten die Serie der öffentlichen Fraktionssitzungen fortsetzen und intensivieren.“ Der erst kürzlich gewählte neue Vorsitzende der Freien Wähler Lörrach, Jörg Müller, leitete am Montag erstmals das Bürgergespräch der Freien Wähler. Diesmal fand es im evangelischen Gemeindehaus in Haagen statt.

Von Gottfried Driesch

Lörrach-Haagen. Die Stadt Lörrach sucht dringend Bauland für weitere Wohnungen. Das Positionspapier der Stadtverwaltung dazu trägt den Titel: „Neue städtebauliche Ideen zur Wohnraumoffensive 2025“. Nach der Fertigstellung und dem Bezug der Anschlussunterbringung für Asylbewerber an der Hornberstraße liegt ein Fokus der Stadtplaner jetzt auf dem Gelände hinter der Flüchtlingsunterkunft, dem Gebiet Neumatt-Brunnwasser. Derzeit befinden sich dort Sportgelände des Tennisclubs Haagen und des Sportclubs Haagen. Diese Sportanlagen würden durch die Pläne zur Disposition stehen.

Zur Erläuterung der städtischen Vorhaben war der Fachbereichsleiter Jugend, Schulen und Sport, Gerhard Bukow, zum Bürgergespräch gekommen. Für die Politik geht es laut Bukow unter anderem um die Frage: „Mehr Sport oder mehr Wohnraum.“ Angedacht seien auf dem Gelände 150 bis 300 Wohneinheiten für etwa 600 Menschen.

Mitgliederentwicklung der Sportvereine ist mitentscheidend

Mitentscheidend für den weiteren Prozess sei die Mitgliederentwicklung der Sportvereine. Dazu seien diese im Sommer von einem externen Institut befragt worden, erläuterte Bukow. Dabei sei es um die Veränderung der Nutzung der Sportflächen für Training und Spiele beziehungsweise Turniere in den vergangenen fünf Jahren gegangen. Ferner ergebe sich die Frage, ob die Haagener Vereine auf Anlagen in Hauingen ausweichen könnten.

Stadtrat Hans-Peter Pichlhöfer merkte an, dass man um eine Wohnbebauung auf dem Areal wohl nicht herumkommen werde. Um die Reduzierung der Grünflächen in der Stadt so gering wie möglich zu halten, sollte laut Pichlhöfer künftig „mehr in die Höhe“ gebaut werden.

Die Frage eines Bürgers bezog sich auf den Neubau des Kreisklinikums. Dort sollten tausende Menschen arbeiten. „Hat die Stadt für diese Leute schon bezahlbaren Wohnraum geplant?“, fragte er.

Jörg Müller, er ist nicht nur Vorsitzender der Freien Wähler sondern auch Vorsitzender des SC Haagen, monierte, dass man im Neubaugebiet Belist bewusst auf eine massivere Bebauung verzichtet habe. Jetzt sollten die Sportflächen dafür herhalten. Er regte eine „Nachverdichtung“ des Fußballplatzes durch einen Kunstrasenplatz an. Dadurch könnte man auf den zweiten Fußballplatz verzichten. Manfred Meier merkte dazu an: „Sport oder Wohnbebauung! Sonst kämpfen die Parteien spätestens nach einigen Jahren vor Gericht wegen Lärmbelästigungen.“

Bukow versprach, einige der Anregungen mit ins Rathaus zu nehmen und mit den Kollegen der anderen Fachbereiche zu besprechen.

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