Lörrach Wolfgang Hügin verstorben

Die Oberbadische
Wolfgang HüginFoto: zVg Foto: Die Oberbadische

Von Guido Neidinger

Lörrach. Völlig unerwartet ist Wolfgang Hügin, der langjährige Geschäftsführer und Vorsitzende des Evangelischen Altenwerks Lörrach, am Samstag im Alter von 64 Jahren verstorben.

Hügin war ein stets ruhiger, aber bestimmter Kämpfer für die Belange älterer Menschen und für den Beruf der Altenpflege. So zum Beispiel anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Altenwerk“ im Jahr 2017. Sein Plädoyer hat auch heute Gültigkeit.

Er sprach die seiner Ansicht nach „eklatante Unterfinanzierung“ der Pflege in Deutschland im Vergleich zu nordischen Staaten kritisch an. Es fehle an qualifizierten Kräften, bedauerte er. „Das Pflegewesen hat keine Lobby“, beklagte der Geschäftsführer. Gute Leute gingen nach der Ausbildung häufig in die Schweiz oder verließen den Beruf aus Frust über mangelnde Bezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen und zu viel Bürokratie.

Nach einer Banklehre wechselte Hügin 1985 in das Evangelische Altenwerk Lörrach. Waren die Jahre davor von einer gewissen Unruhe geprägt, konsolidierte sich das Altenwerk unter seiner Leitung schnell.

Das Evangelische Altenwerk mit seinen Pflegeheimen Margaretenheim und Martinshaus und der ersten Seniorenwohnanlage im Kreis Lörrach entwickelte sich zu einer beliebten Adressen für pflegebedürftige Menschen.

Mit dem Bau der Wohnanlage Pestalozzistraße mit 32 Wohnungen ergab sich die nächste Erweiterung der diakonischen Angebote für alte und pflegebedürftige Menschen. Zukunftsweisend entwickelte Hügin weitere Pflege-Dienstleistungen.

Ab 1996 wurden pflegebedürftige Menschen ambulant betreut durch den häuslichen Pflegedienst. Schon 1995 konnte die Tagespflege als teilstationäre Einrichtung an den Start gehen.

Unter der Leitung von Wolfgang Hügin hat sich das Evangelische Altenwerk zu einem der wichtigsten Anbieter für Pflege in der Region entwickelt. Mit dem Umbau des Margaretenheims, dem Bau der Servicewohnanlagen am Karl-Herbster-Platz und in Binzen (Sonne) und als letztes der Wohnanlage Martinshaus zeigte sich die Weitsicht Hügins, indem er das betreute Wohnen mit dem Angebot einer Ganztagespräsenz von Mitarbeitern verband.

Ausgleich von der berufliche Belastung fand Hügin beim Wandern, regelmäßigen Laufen und seinem großen Hobby, der Fotografie.   Ein Dankgottesdienst findet am 8. März, 15 Uhr, in der Freien Evangelischen Gemeinde statt. Eine Anmeldung ist unter www.feg- loerrach.de/news nötig.

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