Lörrach Wortkaskaden und der Stoff-Wechsel

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Das Duo „Oropax“ mit den Brüdern Volker und Thomas Martins aus Freiburg begeisterte im Burghof. Foto: sc

Als Meister des Wortes präsentierte sich das Duo „Oropax“ mit den Brüdern Volker und Thomas Martins aus Freiburg am Samstag im Burghof vor vollen Rängen. Immer wieder agierten die beiden auch ganz spontan.

Spritzig, oft mit unerwarteten Wendungen und einem ungeheuren Wortwitz, unterhielten Volker und Thomas Martins das Publikum. Redewendungen, deren Doppeldeutigkeit überraschte, perlten von der Bühne, wobei immer wieder auch spontan agiert wurde.

Dabei machte es ein ausgewählter Zuschauer den beiden nicht leicht. Immerhin, sein Lieblingsvogel sei der „Dodo“. Damit hatte „Oropax“ wohl nicht gerechnet. Dennoch, ruck zuck wurde der „Dodo“ ins Programm eingebaut, und es entstand ein Kaleidoskop von Wortkaskaden rund um diesen Vogel.

Die Stadt am Brom-Bach

Gut vorbereitet auf die Region rund um Lörrach wurde beispielsweise festgestellt, dass Lörrach wohl am Brom-Bach läge. Nach der Richtigstellung, dass es sich eher um die Wiese handle, war die logische Folge, dass Weil am Rhein an der De-wiese liege.

Viel Selbstironie

Über sich selbst lachen, das konnte das Duo auch. So war denn die Glatze des einen immer wieder ein Thema, über das sich ordentlich ausgelassen wurde. Die Glatze sei ein Zeichen für einen klaren Kopf, während Haare signalisierten, dass man viel um die Ohren habe.

Beide schöpften aus den Möglichkeiten, die Sprache und Worte bieten. Aus einer Rechenhilfe wurde ein Rechen, auf See wird mit einem Sechs-Tanten navigiert und Bad Säckingen haben die beiden einfach aus dem Englischen in „Schlecht Säckingen“ übersetzt.

In rasantem Tempo wurde die Garderobe und das Bühnenbild gewechselt. Zuerst in schwarz-weißem Karomuster gekleidet, als Schotten, dann als Pferdeflüsterer oder als Wurm und zuletzt als Darm: stets begleiteten Worte, mitunter leicht „an der Grenze“ und dennoch treffend, das Geschehen auf der Bühne. Das Wappen der Schotten, ein beiger Teppich, wurde damit erklärt, dass dieser bei Nebel gewebt worden sei. Oder die Bahnverbindung von Konstanz über Singen und Rottweil nach Basel, fünfmal müsse man umsteigen: „Nach fünf Zügen ist man Schach matt.“

Dabei waren die Rollen klar verteilt. Als nerviger Mönch mit einzigartiger Mimik oder als Kartoffelkäfer Ferdi, der am Ende zum bunten Schmetterling wurde, präsentierte sich der eine, während der andere schlagfertig parierte. In der Nummer, die sich um den Darm drehte, wurden Tücher hin und her gewechselt, was offensichtlich den Stoffwechsel aufzeigen sollte. Dass die körperliche Liebe durch den Magen, aber nicht durch den Darm geht, wurde ebenfalls festgestellt. Allerdings, am Ende landet sie wohl doch im Darm, so die Erkenntnis.

Musik aus dem Staubsauger

Auch musikalisch wurde das begeisterte Publikum unterhalten. Aus einem Staubsauger, der mit einem Dudelsack verbunden war, erklang Beethovens „Freude schöner Götterfunken“. Selbst im größten Chaos – das Programm heißt „ordentlich Chaos“ – war die Freude am humorvollen, intelligent variierenden Wort der rote Faden, an dem entlang das Publikum durch den Abend getragen wurde.

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