Heinz lässt Zweig mit dem gesamten Vorwort zu seinem Buch zu Wort kommen, nur so versteht man das folgende Drama in seiner Wucht und Unerbittlichkeit.
Und dann ist da noch die Musik, die das sagt, was sonst ungesagt bleibt, durch die subtile Interaktion von Klavier (Axel Gremmelspacher) und Cello (Lucas Fels). Die beiden renommierten Professoren begleiten als feinfühlige Interpreten den Fortgang des Textes mit kurzen, genial zusammengestellten Stücken, die den künstlerischen Reichtum jener Epoche mit seinen Vor- und Rückbezügen ausbreiten.
Da ist der Werdegang Antons Weberns vom letzten Aufleuchten der Spätromantik bis zur luziden Askese der neuen Musik zu erleben, da ist der jüdische Kantorssohn Erich Itor Kahn, der in der KZ-Haft sein anrührendes „Andante molto sostenuto“ schrieb. Da kommt die Wiener Salonmusik in Zemlinksys „Tarantella“ mit Tastendonner und David Poppers „Mazurka“ mit Walzer-Leichtigkeit und exotischem Balkan-Feuer zu Wort.