Lörrach Wundervolle Musik-Tage

Jürgen Scharf
Die Meisterklasse von Larissa Dedova (sitzend am Flügel) stellte sich in der Lörracher Musikschule mit Kurzrezitals vor: Cory Shim, Atsuko Eguchi und Ham Chan (von links). Foto: Jürgen Scharf

Kultur: Meisterkurs mit Konzert des Basler Festivals „Stars at the Rhine“ in Lörrach.

Lörrach - Das Basler Festival „Stars at the Rhine“ streckt seine Fühler nach Lörrach aus. Zum ersten Mal gingen die musikalischen Festtage mit dem Untertitel „Piano plus“ über die Grenze und gastierten für einen Meisterkurs mit abschließendem Konzert in der Musikschule Lörrach.

„Wir wollten uns immer schon ein bisschen vergrößern“, sagte Anastasia Voltchok, Pianistin und Festivalgründerin, in der Aula vor dem Meisterkurskonzert. „Stars at the Rhine“ müsste nicht nur in der Schweiz sein. Und da das Festival einen Fokus auf die Jugend legt, passt die Umgebung der Musikschule sehr gut.

Das Klavier steht in diesem Jahr noch deutlicher als sonst im Zentrum des Festivals. Dozentin Larissa Dedova, die sonst als Solistin und Kammermusikerin in Sälen wie der Carnegie Hall in New York, dem Gewandhaus in Leipzig oder der St. Petersburger Philharmonie auftritt und über zwei Jahrzehnte als Professorin am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium tätig war, konnte fünf Tage lang mit den Teilnehmern üben.

Drei japanische Nachwuchspianisten, von denen zwei in den USA und eine in Frankreich leben, nahmen das Angebot der angesehenen Lehrerin an und kamen eigens für den Meisterkurs nach Lörrach und führten zum Abschluss vor einigen interessierten Zuhörern ihren erarbeiteten Leistungsstand bei drei Kurzrezitals vor.

„Ich habe viel Klavier geübt in dieser Woche“, sagte Cory Shim. Er hatte ein Programm einstudiert mit der impressionistischen „Pavane pour une infante défunte“ von Ravel und dem romantsichen A-Dur-Intermezzo Nr. 2 aus den sechs Klavierstücken op. 118 von Brahms.

Im Schwierigkeitsgrad nicht nachstehend waren die vorgetragenen Stücke der in der Nähe von Paris lebenden Atsuko Eguchi. Die zierliche junge Frau legte mit rhythmischer Verve Béla Bartóks Sechs Rumänische Volkstänze und die Humoreske von Rodion Schtschedrin auf die Tasten.

Den schwersten Brocken hatte sich Ham Chan mit Franz Liszts spieltechnisch herausfordernder, hochvirtuoser „Norma“-Fantasie („Réminiscences de Norma“) nach Bellinis gleichnamiger Oper vorgenommen. Das Konzertprogramm, das sich aus dem Unterricht der Masterclass ergab, war so kurz wie schwierig.

Larissa Dedova sprach in ihrer Begrüßung von „wundervollen Tagen“ und kündigte das Programm an. Der Steinway-Flügel in der Musikschule klang bei allen drei Spielern gut, wobei man natürlich qualitative Anschlagsunterschiede bei den jungen Interpreten merkte.

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