Lörrach Zeitgemäßer badischer Revolutionär

Die Oberbadische

SWR-Fernsehen dreht mit Florian Schroeder für den Film „Vom Feldberg ins Dreiländereck“

Von Ursula König

Lörrach. Für die Reisereportage „Expedition in die Heimat“ machte ein Team des Fernsehsenders SWR am Samstag in Lörrach Station und traf den in der Lerchenstadt aufgewachsenen Kabarettisten Florian Schroeder. Auf dem Programm des Drehplans standen die Kaufmännische Schule Lörrach, der Grüttpark und die Burgruine Rötteln.

Die Sendung, die voraussichtlich im März ausgestrahlt wird, moderiert Annette Krause. Sie führt die Zuschauer „Vom Feldberg ins Dreiländereck“.

Der in Berlin lebende Autor, Kolumnist, Hörfunk- und Fernsehmoderator Florian Schroeder erzählt von seiner Beziehung zu seiner Heimatstadt. In der Kaufmännischen Schule trifft er im „legendären Schulsekretariat“ auf seinen früheren Lehrer Ulrich Eickmeier, den späteren Rektor der Schule. Beide erinnern sich daran, dass ihr LehrerSchüler-Verhältnis nicht ungetrübt war. Schroeder war zwar bei den Schülern beliebt. Er ließ sich zum Schulsprecher wählen, weil er nicht nur Clown sein wollte und übte sich in Durchsagen, die etwas länger waren, da er viele Stimmen imitierte. Eickmeier erinnert sich allerdings noch gut daran, dass er Schroeders Kunst gegenüber „zurückhaltend“ war. Ein gewisser Respekt klingt dann doch durch, wenn er ihn als „kritisch, eloquent und nicht ganz einfach“ beschreibt.

Schroeder, der stets mit einer „sehr gut“ Note in Deutsch glänzte, hatte früh ein Übungsfeld gefunden, auf dem er seine rhetorischen Raffinessen ausloten konnte. Seine „subtilen Versuche, wahrgenommen zu werden“, führten nach eigener Aussage dazu, alles im Unterricht zu kommentieren und dabei einen Eintrag in das Klassenbuch zu vermeiden. Warum er damals das Wirtschaftsgymnasium besuchte, erklärt er so: „Es war der einfachste Weg für einen Realschüler, der studieren wollte, das Abitur zu machen.“

Die Stimmung während der Dreharbeiten wirkt recht entspannt und der Humor kommt nicht zu kurz. Der Vorschlag, eine „Florian-Schroeder-Gedächtnisplakette“ an der Schule anzubringen, scheint durchaus im Bereich des Möglichen zu sein. Auch der Abschied Schroeders von seinem früheren Lehrer fällt ausgesprochen freundschaftlich aus.

Der nächste Drehplatz wird anvisiert: Eine Holzbrücke im Grüttpark. Licht, Ton, Maske; alles wird überprüft, um eine kurze Szene an einem Ort zu drehen, an dem Schroeder sich als Grundschüler öfter versteckte. Allerdings konnte er nie lange für sich alleine sein, da sein Versteck bestens bekannt war.

Der Abschluss der Dreharbeiten führte zur Burg Rötteln, ein Ort seiner Kindheit, mit dem Schroeder viel Positives verbindet. So wie er überhaupt gerne nach Lörrach kommt und das nicht nur, um seine Mutter zu besuchen. Gemeinsam mit dem Kabarettisten Volkmar Staub, der ebenfalls aus Lörrach stammt und nun in Berlin lebt, schnuppert er mit dem Programm „Zugabe“ jährlich Heimatluft. Es ist überhaupt die Schwarzwaldluft, die ihn gerne nach Hause kommen lässt, an einen „Ort des Durchatmens“ wie er es beschreibt.

Und so spannt der Filmbeitrag über Lörrach einen Bogen von der Badischen Revolution zu einem „zeitgemäßen Revolutionär“, dem im Laufe der Jahre klar geworden ist, was ihm seine Heimatstadt bedeutet.

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