Statistik: OB rechnet mit „spannenden Ergebnissen“ / Nur inoffiziell mehr als 50 000 Bürger in Lörrach
Die bundesweite Zensus-Befragung ist in Lörrach zwar abgeschlossen, und zu Beginn dieses Jahres soll nach Vernichtung aller Daten und Dokumente die Erhebungsstelle aufgelöst werden, doch die Ergebnisse werden die Stadt weiterhin beschäftigen, erklärt Oberbürgermeister Jörg Lutz. „Es kommen viele spannende Ergebnisses raus.“
Von Marco Fraune
Lörrach. Eines ist für das Stadtoberhaupt schon klar: „Wir werden wohl in der Statistik Einwohner verlieren.“ Dies wiederum koste der Kommune bares Geld, da damit Einnahmen der Schlüsselzuweisungen sinken.
So dienen die in den Haushaltsbefragungen erhobenen Zensusdaten unter anderem der Einwohnerzahlermittlung, der Gewinnung soziodemografischer Merkmale und sie liefern Angaben zu Wohnungen und Gebäuden, heißt es. Die amtlichen Einwohnerzahlen, die auf Basis der Zensusbefragungen ermittelt werden, stellen unter anderem die Bemessungsgrundlage dar für den Länderfinanzausgleich, EU-Fördergelder, die Einteilung der Wahlkreise, die Sitzverteilung im Bundesrat sowie die kommunale Planung. „Darüber hinaus ist die amtliche Einwohnerzahl relevant für die Bildung statistischer Kennzahlen wie beispielsweise das Pro-Kopf-Einkommen“, so die Verwaltung.
Offiziell belief sich die Zahl der Bürger in Lörrach zum Stichtag 31. Dezember 2021 auf 49 318. Inoffiziell, so ist sich Lutz sicher, leben in Lörrach mehr als 50 000 Bürger. Dieser Marke misst der OB aber nicht allzu viel Bedeutung zu. Als Verwaltungsgemeinschaft mit Inzlingen liege Lörrach auch schon lange über der 50 000er-Marke. Zum Vergleich: Im Jahr 1975 betrug die Zahl der Lörracher Einwohner 44179, im Jahr 2000 insgesamt 45 679, im Jahr 2010 insgesamt 48 380.
Zur Zensus-Erhebung hält der OB fest: „Je genauer die kommunalen Kennzahlen ermittelt werden, desto zielgerichteter können Bedarfe in der Kommune ermittelt werden.“ Das Resultat für Lörrach zeige, dass die Stadt einerseits vorab gute Aufklärungsarbeit für die Zensusbefragung geleistet habe und andererseits die Erhebungsbeauftragten im persönlichen Kontakt mit den Auskunftspersonen empathisch und zielorientiert die Hausbefragung vorgenommen hätten.
Im Erhebungszeitraum von Mitte Mai bis Ende November wurden im Stadtbereich 4274 Personen an 560 zugeordneten Adressen sowie 564 Personen in Sonderbereichen wie Wohnheime und Gemeinschaftsunterkünfte befragt. 32 Erhebungsbeauftragte waren in den genannten Monaten unterwegs. Corinna Kübler, Leiterin der städtischen Zensus-Erhebungsstelle, zieht ein positives Fazit: „Die Erhebungen für die Stadt Lörrach sind sehr gut verlaufen.“ Die städtischen Erhebungsbeauftragten hätten den Auftrag für die Datenerhebung mit größter Sorgfalt und sehr viel Fleiß erledigt. „Zudem hat die Mehrheit der Auskunftspersonen kooperativ bei den Haushaltsbefragungen mitgewirkt und die damit verbundene Online-Befragung absolviert.“
