Lörrach Ziel: Brunnen als Kulturgut erhalten

Regine Ounas-Kräusel
Die Initiatoren Klaus Dieter (erster von links), Susan Baloh (6. von links), Marno le Moult (rechts) mit den Mitstreitern Foto: Regine Ounas-Kräusel

Eine Bürgergruppe will die historischen Brunnen in Stetten retten. Am Samstag hängten sie Schilder an den Brunnen auf: „Ich bin ein Kulturgut“.

Fünf historische Brunnen gehören noch heute zum Dorfbild von Stetten. Sie stehen am Schlössle, an der Ecke Hauptstraße/Fridolingasse, bei der Kirche, nördlich der Fridolinschule und an der Hauptstraße beim Gasthaus Adlerkeller. Am Samstag war Treffpunkt am „Oberdorfbrunnen“, Fridolingasse. Marno le Moult, Klaus Dieter und Susan Baloh wiesen auf die zahlreichen Risse im Trog des Brunnens hin. Wie alle Brunnen in Stetten hat auch der an der Fridolingasse einen Trog aus hellem Solothurner Jurakalk und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Damals versorgten die Brunnen Menschen und Vieh mit Wasser und waren Treffpunkte im Dorf. Wer sie genauer anschaut, entdeckt so manches historische Kleinod: Der Oberdorfbrunnen hat einen schönen Brunnenstock aus Gusseisen, wie er im Markgräflerland bisher nur noch aus Sulzburg bekannt ist. Der Stock des Adlerbrunnens besteht aus einer achteckigen Säule aus Buntsandstein und einem Kalksockel.

Die Rolle der Stadt

Doch heute sind die Brunnen in schlechtem Zustand und sanierungsbedürftig, wie die Bürger um Marno le Moult betonen. Seit Jahren sei man deswegen mit der Stadt im Gespräch, bisher ohne Erfolg, klagten sie. Schon vor der OB-Wahl habe man mit Jörg Lutz Kontakt gehabt. Die Bürger äußerten Verständnis, dass aktuell der Brunnen am Engelsplatz saniert werden müsse, aber sie wünschten sich verlässliche Zusagen, wann die Wasserspender in Stetten an der Reihe sind. Im Jahr 2022 habe Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic zugesagt, dass diese als nächstes an die Reihe kämen.

Die Bürger wünschten sich außerdem, dass die Brunnen in Stetten regelmäßig laufen. Während der heißen Tage habe nur der Schlössli-Brunnen Wasser geführt und viele Kinder hätten dort gespielt und geplantscht, erzählte Susan Baloh: „Das gehört einfach zu einem Dorf – und Stetten ist ein Dorf.“ Man habe noch keine plausible Erklärung der Stadt bekommen, warum die Stettener Brunnen mal laufen und dann wieder nicht, hieß es.

Für sachgerechte Pflege

Die Bürgergruppe will außerdem, dass die Brunnen sachgerecht gepflegt werden. Aktuell säubere die Stadt sie regelmäßig mit dem Hochdruckreiniger, sagte le Moult. Das verursache dann die Risse im Stein. „Wir wollen aber nicht nur meckern“, betonte er. Man habe auch das Ziel, Paten zu finden, die die Brunnen ohne Hochdruckreiniger regelmäßig säubern und die sie vielleicht auch mit Blumen schmücken. Wegen der Sanierung und der Brunnenpaten wolle man mit der Stadt ins Gespräch kommen.

Wer Brunnenpate werden will, kann sich melden bei: marno.lemoult@web.de

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