Lörrach Zocken, daddeln, würfeln

Regine Ounas-Kräusel
Familien mit Kindern, alte Freunde und Menschen, die sich eben erst kennen gelernt hatten: Sie alle würfelten, spielten Karten, daddelten und spielten am Samstag bei „Lörrach spielt“ im Nellie Nashorn. Foto: Regine Ounas-Kräusel

„Lörrach spielt“ hieß es am Samstagabend im Nellie Nashorn.

„Lörrach spielt“ hieß es am Samstagabend im Nellie Nashorn

Überall in dem Kulturhaus saßen Leute über Brettspielen oder beim Karten zocken zusammen, vergnügten sich bei Tischtennis oder Dart, Kinder daddelten an der Konsole.

Niederschwelliges Angebot

Zweimal im Jahr veranstaltet das Kulturhaus Nellie Nashorn „Lörrach spielt“, jeden Monat gibt es einen kleineren Spieletreff. Das Angebot sei bewusst niederschwellig, sagte Geschäftsführer Patrick Dengl: „Einfach kommen und mitmachen!“ Immer wieder kämen auch neu zugezogene Leute, um andere Menschen kennen zu lernen.

Reges Stimmengewirr in der Kulturkneipe, alle Tische sind besetzt. Eine Damenrunde spielte „Just one“: Jeweils eine Mitspielerin musste einen Begriff raten, den die anderen mit nur einem Wort umschreiben durften. Sie spielten „einfach zum Spaß“, erzählten die Frauen. Über eine Freizeitplattform hätten sie sich extra für heute Abend zusammen getan.

In fremde Länder

Ein paar Tische weiter saßen Freunde über einem schön gestalteten Brettspiel, bei dem sie mit Hilfe von Würfeln und besonderen Spielkarten zur See fahren und fremde Länder entdecken konnten. Horst Huber vom Spieletreff Rötteln stand daneben, gab noch ein paar Tipps. Katharina hatte es sich mit Mann und kleiner Tochter bei Pommes und einem Würfelspiel gemütlich gemacht.

Konzentrierte Stille

In den Räumen im Obergeschoss herrschten gedämpfte Gespräche und konzentrierte Stille vor. Hier tauchten die überwiegend erwachsenen Besucher bei Rollenspielen in fremde Welten und Abenteuer ein. Adrian Sensenbrenner vom Lörracher Rollenspieltreff erzählte begeistert vom Wildwest-Horrorspiel „Dead Land“, das in Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs angesiedelt ist. Gerade suche man eine verschollene Exkursion in den Bergen, erzählte er. Eine Karte der Vereinigten Staaten von damals und Würfel gehörten zum Spiel. Auch die Werwölfe von Düsterwald, schon ein Klassiker im Nellie Nashorn, wurden gespielt.

Dart und Tischkicker

Entspannt und lebhaft ging es im Veranstaltungssaal zu, wo sonst Jazz zu hören oder Kabarett zu sehen ist: Wer wollte, reihte sich beim Rundlauf um die Tischtennisplatte ein, die mitten im Saal stand. Neu waren die Dartscheibe auf der Bühne und der Tischkicker, der von Kindern umlagert war. Im Foyer flackerten bunte Bilder über Monitore: Eine Handvoll Kinder lieferte sich an der Spielekonsole Rennen durch bunte Fantasiewelten, während eine Mama etwa abseits saß und las. Der 13-jährige Finn ließ bei „Mario RPG“ Fantasiefiguren in etwas schematischen bunten Bildern gegen das Böse kämpfen. „Cool“ sei diese alte Version des Spiels, das er nur in 3-D kenne, meinte er. In einem Raum nebenan sangen drei Teenie-Mädchen Karaoke.

Die Spielenacht organisierten Patrick Dengls Team vom Nellie Nashorn, der Spieletreff Rötteln, der Lörracher Rollenpieltreff und die Nellie-Werwolf-Gruppe. Von 17 bis 24 Uhr stand das Haus offen für alle, die Lust zum Spielen hatten.

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