Lörrach Zollquartier wird umgestaltet

Die Oberbadische
Die Basler Straße am Zoll wird umgestaltet. Foto: Meller Foto: Die Oberbadische

Verkehr: Tram würde Stadt 70 Millionen Euro kosten

Von Guido Neidinger

Lörrach. Die Realisierung des grenzüberschreitenden Großprojekts „Zollquartier Lörrach/Riehen“ rückt näher. Der Bund fördert diese Mobiliätsdrehscheibe an der Grenze in Stetten mit 5,29 Millionen Euro (wir berichteten), wenn die Stadt sich finanziell beteiligt. Der Hauptausschuss befürwortete jüngst einen Zuschuss in Höhe von gut 2,6 Millionen Euro. Den endgültigen Beschluss fasst der Gemeinderat in seiner Sitzung am 25. Juli.

Das Vorhaben der Stadt Lörrach, der Gemeinde Riehen und des Kantons Basel-Stadt verfolgt das Ziel, einen neuen S-Bahn-Haltepunkt am Zollweg zu schaffen, die Verkehrsträger Bus, Bahn und Tram besser zu verknüpfen und den bisher vernachlässigten Raum direkt im Bereich des Zolls städtebaulich aufzuwerten. Bei dem Vorhaben handelt es sich um ein anerkanntes Projekt der Internationalen Bauausstellung Basel 2020 (IBA).

Durch die Förderung des Bundes bietet sich die Chance, Maßnahmen, die ohnehin notwendig sind, schneller zu verwirklichen. Dazu gehören eine Reihe von Einzelprojekten. Diese können nach und nach umgesetzt werden.

Im Blick hat Stadtplanungschefin Monika Neuhöfer-Abdic auch die Umgestaltung der Basler Straße zwischen Zoll und Dammstraße. Der Straßenabschnitt wurde im Zuge der Fertigstellung der Zollfreien Straße von einer Bundesstraße in eine kommunale Straße abgestuft. Aufgrund der Fördermittel des Bundes könnten nun nicht nur die Fahrbahndecke für 100 000 Euro erneuert werden. Möglich ist auch eine Neugestaltung der Straße. Der Straßenabschnitt sollte laut Neuhöfer-Avdic an die derzeit laufende Umgestaltung der Lörracher Straße in Riehen angepasst werden, um einen nahtlosen Übergang zugewährleisten. Damit würde sich die Situation für den Fuß- und Radverkehr deutlich verbessern.

Insgesamt lobten alle Fraktionen das Projekt in seiner Gesamtheit.

Neuhöfer-Avdic bejahte die Frage von Ulrich Lusche (CDU), ob auch eine Machbarkeitsstudie für die von der IG Verkehr vorgeschlagene grenzüberschreitende Tramverlängerung bis Haagen mit den Fördergeldern möglich sei.

Hier hakte Oberbürgermeister Jörg Lutz ein. Er empfahl jedem, der von einer Tramverlängerung träume, nach Ulm zu schauen. Dort werde derzeit die Straßenbahn verlängert. Breche man die in Ulm errechneten Kosten auf Lörrach runter, müsse Lörrach bei einer Verlägerung der Linie 6 bis Haagen (4,5 Kilometer) mit Kosten in Hölhe von 70 Millionen Euro an reinen Invesititonskosten rechnen. „Das müssten wir aus eigener Tasche bezahlen“, verdeutlichte Lutz. Hinzu kämen jährliche Betriebskosten. Zudem sieht Lutz derzeit keine Chancen, dass die Schweiz sich an einer solchen Tramverlängerung finanziell beteilige.

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